Festa della Repubblica Italiana am 2. Juni

Festa della Repubblica Italiana am 2. Juni

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Wenn die Straßen und Gassen Italiens in der Nationalfarbe Savoyenblau leuchten, wenn der fünfzackige Stella d’Italia die großen Plätze schmückt und die Flugstaffel Frecce Tricolori ihre kunstvolle Show in den Himmel über den Foren zaubert, dann muss es der 2. Juni sein, Italiens Nationalfeiertag. Das Festa della Repubblica (dt. „Fest der Republik“) erinnert an das Referendum von 1946, als die Monarchie abgeschafft und die Republik als Staatsform eingeführt wurde. Bis die italienische Bevölkerung Grund zum Feiern hatte, sollten jedoch viele schwere Jahre ins Land ziehen.

Der Weg zum Referendum

Am 17. März 1861 wurde Viktor Emanuel II. aus dem Hause Savoyen in der damaligen Hauptstadt Turin zum König Italiens ausgerufen. Es war dies der Schlusspunkt der italienischen Einheitsbewegung Risorgimento, welche den Zusammenschluss der eigenstaatlichen Regionen und Fürstentümer des Landes erreichte. Zunächst stieg das Land zur Weltmacht auf, bemühte sich um die Kolonialisierung Ostafrikas und machte aus Norditalien ein industrielles Ballungszentrum, während der Süden hinterherhinkte und stellenweise mit großer Armut zu kämpfen hatte.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs taumelte Italien in eine katastrophale Staatskrise bedingt durch soziales Ungleichgewicht und politische Querelen zwischen marxistischen und liberal-konservativen Parteien – eine überaus prekäre, geradezu dramatische Situation, die den Aufstieg des Faschismus begünstigte. Durch König Viktor Emanuel III. legitimiert, ergriff der mit der Regierungsbildung beauftragte Benito Mussolini die Macht, höhlte die Demokratie sukzessive aus und ging ein Bündnis mit dem nationalsozialistischen Deutschen Reich ein, an dessen Seite Italien schließlich in den Zweiten Weltkrieg eintrat. Mit der Absetzung und Ergreifung Mussolinis sowie der Bildung einer Militärregierung unter Marschall Pietro Badoglio wurde das faschistische Regime abgesetzt und der Waffenstillstand von Cassibile mit den Alliierten am 8. September 1943 unterzeichnet. Die Kämpfe im vom Deutschen Reich besetzten Norden sollten noch bis zum 29. April 1945 andauern.

Das Referendum von 1946

Der stark diskreditierte Viktor Emanuel III. dankte am 9. Mai 1946 ab, sein Sohn Umberto II. wurde König von Italien. Umbertos Macht wurde jedoch bis zum 2. und 3. Juni 1946 eingefroren, als ein bereits vor dem Machtwechsel beschlossenes Referendum über die künftige Staatsform des Landes entschied. Umbertos Machtübernahme wurde vor allem strategische Bedeutung zugemessen, da er beim Volk als deutlich populärer als sein Vater Viktor Emanuel III. galt. Mit 54,3 % oder 12,717,923 Stimmen (zu 10,719,284 Gegenstimmen) entschieden sich die Italiener – Südtirol, Triest und Gorizia nahmen nicht am Referendum teil – für eine Republik. Umberto II. musste das Land bereits am 18. Juni verlassen und ging nach Portugal ins Exil. Die Verfassung verbot eine Rückkehr nach Italien.

Bereits 1948 bestimmte die Regierung den 2. Juni als Nationalfeiertag Italiens. Zwischen 1977 und 2000 fanden die Feierlichkeiten jeweils am ersten Sonntag im Juni statt, seit 2001 werden sie wieder am 2. Juni begangen.

Die große Parade in Rom

Das Festa della Repubblica Italiana wird im ganzen Land am 2. Juni gefeiert. Im Mittelpunkt stehen verschiedene große Paraden durch sämtliche Städte sowie viele Dörfer. Die Hauptfeierlichkeiten konzentrieren sich allerdings auf Rom. In der Hauptstadt wird seit 1948 mit wenigen Ausnahmen – die Feierlichkeiten von 1963 wurden wegen dem Tod von Papst Johannes XXIII. in den November verschoben, jene 1976 aufgrund des verheerenden Erdbebens im Friaul bis auf die traditionelle Kranzniederlegung komplett gestrichen – eine große Militärparade an den Kaiserforen zu Ehren der Republik abgehalten. Vor den Augen der wichtigen Amtsträger im Staat marschieren verschiedenste Einheiten, darunter Armee, Marine, Finanzpolizei und Feuerwehr, in einer feierlichen Zeremonie, begleitet von einer begeisternden Show der Kunstflugstaffel Frecce Tricolori. Danach wird ein Lorbeerkranz am Grab des unbekannten Soldaten niedergelegt. Nachmittags werden die Gärten des Quirinalspalastes, der Präsidentenamtssitz am Colle Quirinale, für die Bürger geöffnet. Verschiedene militärmusikalische Aufführungen begleiten die Feierlichkeiten.

Das Festa della Repubblica Italiana in Rom solltest du auf jeden Fall erlebt haben – auf ZAINOO findest du die passenden Reisetipps!

Tag der Befreiung Italiens am 25. April

Tag der Befreiung Italiens

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Das Festa della Repubblica (dt. „Fest der Republik“) am 2. Juni wird in Italien als Nationalfeiertag im Gedenken an das Referendum von 1946 begangen. Entlang des Stiefels kennt man jedoch noch einen inoffiziellen zweiten Nationalfeiertag von ähnlichem Stellenwert. Der Anniversario della Liberazione (dt. „Tag der Befreiung“) erinnert, wie der Name bereits vermuten lässt, an die Befreiung Italiens vom Faschismus, die den Weg zur heutigen Republik ebnete. Seither stehen jeden 25. April, landauf und landab, Feierlichkeiten und Demonstrationen auf dem Programm. Der Weg zur Befreiung Italiens war jedoch beschwerlich.

Ein Datum mit symbolischem Wert

Nach zwei Jahrzehnten an der Macht floh der faschistische Diktator Benito Mussolini am 25. April 1945 aus Salò, um den Alliierten zu entkommen, nachdem einerseits die versuchte Verständigung mit dem nichtkommunistischen Flügel der Widerstandsbewegung Resistenza scheiterte und andererseits durchsickerte, dass Verhandlungen über eine Teilkapitulation in Italien stationierter deutscher Truppen, welche die Republik von Salò zu Fall gebracht hätte, im Gange waren. Der Comitato di Liberazione Nazionale (kurz CLN, dt. „Komitee der nationalen Befreiung“) verkündete den Erfolg der Resistenza und sprach zugleich den Todesbefehl für alle in Freiheit befindlichen Faschisten an, der gegen den wenige Tage später gefangengenommenen Mussolini auch verstreckt wurde. Außerdem befreiten US-Streitkräfte einige große Städte, wie Turin und Mailand.

Tatsächlich hat der 25. April vor allem symbolischen Wert, da es bis zur vollständigen Befreiung Italiens noch bis zum 1. Mai 1945 dauern sollte. An jenem Tag in April wurden jedoch sämtliche Hebel für die Demokratisierung des Landes in Bewegung gesetzt, die schließlich im Referendum vom 2. Juni 1946, dem tatsächlichen Nationalfeiertag, gipfelten. Ein Gesetz aus dem Jahr 1949 erklärte den 25. April schließlich zum landesweiten Feiertag.

Feierlichkeiten am 25. April

Der Anniversario della Liberazione wird in ganz Italien mit zahlreichen Feierlichkeiten wie auch mit Demonstrationen von Veteranen, Partisanen und verschiedenen antifaschistischen Gruppierungen begangen. Oft stehen dabei symbolische Gesten im Mittelpunkt, wie 2005, als der letzte Teil des Obelisken von Axum, der 1937 von Mussolini nach Rom gebracht wurde, an Äthiopien zurückerstattet wurde. Jede größere Stadt hält eigene Feste ab, die oft mehrere Tage andauern. Bologna veranstaltet beispielsweise das Festa della Resistenza Popolare in Bahnhofsnähe, während in Mailand L’Antifascismo in Piazza beheimatet ist. In Parma findet eine ganze Serie an Events statt, die sich über mehrere Wochen erstrecken und im Zeichen von Musik, Kultur und Erinnerung stehen.

Gran Premio della Liberazione

Zu den etwas ungewöhnlicheren Traditionen des 25. Aprils zählt die Übertragung eines ehemaligen Amateur-Radrennens, das mittlerweile Fahrern aus der Nachwuchskategorie U23 vorbehalten ist, im italienischen Staatsfernsehen RAI. Die eigentliche sportliche Wertigkeit des Gran Premio della Liberazione (dt. „Großer Preis der Befreiung“) ist bestenfalls zweitrangig, denn das bereits 1946 am Jahrestag der Befreiung Italiens erstmals ausgetragene Rennen an den Carcalla-Thermen in Rom hat vor allem symbolischen Charakter. Seit 2016 findet auch das Damenrennen auf der gleichen Strecke statt.

Verbinde deine Italienreise mit einem Besuch der Feierlichkeiten zum 25. April und hol dir die besten Tipps für deinen nächsten Urlaub auf ZAINOO!

Die Top 10 Sehenswürdigkeiten von Sizilien

Sie ist die größte aller Inseln im Mittelmeer und beliebtes Urlaubsziel für Städtetrips und Badeferien. Die Rede ist von Sizilien, südwestlich der italienischen Stiefelspitze gelegen. Die dreieckartige Insel besteht zu über 80 % aus Berg- und Hügelland mit einer Reihe an aktiven Vulkanen, Schluchten, Flüssen und ganzen 1.152 Kilometern an Küste mit einigen der schönsten Strände der Welt. Neben der prachtvollen, abwechslungsreichen Natur dürfen die vielfältigen Sehenswürdigkeiten, Zeugen verschiedenster Kulturen, nicht außer Acht gelassen werden. Entdecke all das und noch viel mehr mit den Top 10 Sehenswürdigkeiten von Sizilien!

Ätna

Ätna, Sizilien

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Europas höchster Vulkan bestimmt das Leben auf Sizilien mit. Nach wie vor bricht der Ätna in schöner Regelmäßigkeit aus, auch wenn größere Katastrophen glücklicherweise schon etwas länger her sind. Umgeben von ca. 400 Nebenkratern, solltest du den Ätna, den die UNESCO 2013 zum Weltnaturerbe erklärte, auf jeden Fall besuchen. Zu Fuß, mit dem Auto oder der Seilbahn geht es hoch hinauf zu den imposanten Kraterlandschaften. Mit der Eisenbahn Ferrovia Circumetnea umrundest du den Vulkan von Catania aus auf einer ca. 110 km langen Strecke, begleitet von den Spuren jahrtausendlanger eruptiver Aktivität. Aufgrund der Höhenlage von rund 3.323 Metern Seehöhe erwartet dich im Winter sogar ein kleines Skigebiet auf dem Ätna.

Spiaggia dei Conigli vor Lampedusa

Spiaggia dei Conigli, Sizilien

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Auf Sizilien findest du einige der schönsten Strände der Welt. Manche von ihnen erreichst du nur mit Mühe, doch gerade diese etwas entlegenen, schwer zugänglichen Fleckchen lohnen sich besonders. So zum Beispiel der Spiaggi dei Conigli auf einem wenige Meter vor der Südwestküste Lampedusas liegenden Eiland. Woher die „Kanincheninsel“, so die deutsche Übersetzung, ihren Namen hat, ist nicht geklärt. Häschen suchst du hier sicher vergebens. Dafür ist der Strand an sich eine Wucht. Der Weg über Steintreppen wird dir zwar einiges abverlangen, doch das klare, türkisfarbene Wasser ist die Mühe wert.

Kathedrale von Syrakus

Kathedrale von Syrakus, Sizilien

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Ortygia, das historische Stadtzentrum von Syrakus, war bereits in der Bronzezeit besiedelt gewesen und ist Heimat zahlreicher architektonischer Schönheiten. Auf dem Gelände eines ehemaligen Athenaheiligtums aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. steht heute die Santa Maria delle Colonne, die Kathedrale von Syrakus, in der du sogar einige Teile des alten vorchristlichen Tempels findest. Hinter der imposanten Barockfassade erwartet dich das Zusammenspiel verschiedener Epochen mit einem antiken steinernen Taufbecken und zahlreichen Heiligenfiguren aus dem Mittelalter.

Kathedrale von Catania

Kathedrale von Catania, Sizilien

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Im Gegensatz zur Kathedrale von Syrakus ist jene in Catania deutlich jünger. Sant’Agata wurde über den römischen Achill-Thermen erbaut, wo einst die heilige Agatha den Märtyrertod starb. Ende des 11. Jahrhunderts von den Normannen errichtet, erfuhr das imposante Gebäude in der Folgezeit zahlreiche Umbauarbeiten und wurde erst vor wenigen Jahrzehnten von der nachträglich hinzugefügten Barocklast befreit. In den verschiedenen Kapellen im Inneren der Kathedrale findest du diverse Sarkophage und Reliquienschreine, unter anderem von Angehörigen des aragonesischen Königshauses und von der heiligen Agatha selbst.

Tal der Tempel von Agrigent

Tal der Tempel von Agrigent, Sizilien

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Die griechischen Wurzeln der Stadt Agrigent im Süden Siziliens liegen auf einem Hochplateau etwas unterhalb des heutigen Stadtkerns und werden daher im Volksmund auch „Tal der Tempel“ genannt. Die 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten archäologischen Stätten gewähren dir tiefe Einblicke in die antike Siedlungsgeschichte. Lass dich zu den eindrucksvollen Ruinen von Tempeln, Gärten, Heiligtümern und Nekropolen führen, und runde deinen Besuch mit einem Abstecher auf den Poggetto San Nicola mit dem Archäologischen Museum und Ruinen des einstigen Verwaltungszentrums der antiken Stadt ab.

Villa Romana del Casale bei Piazza Armerina

Villa Romana del Casale, Sizilien

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Nicht nur die Griechen, auch die Römer waren in Sizilien überaus aktiv. Wie aktiv, möchtest du wissen? Die Villa Romana del Casale in der Nähe der kleinen Stadt Piazza Armerina gewährt tiefe Einblicke in das luxuriöse Leben der damaligen Zeit. Vermutlich in der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts entstanden, erwarten dich zahlreiche prächtig erhaltene Ruinen des einstigen Landhauses. Insbesondere die Mosaike überstanden die Jahrhunderte richtig gut. Sie werden heute durch einen überdachten, der Villa nachempfundenen Bau geschützt und müssen unbedingt gesehen werden.

Notos historisches Zentrum

Notos historisches Zentrum, Sizilien

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Ein verheerendes Erdbeben im Jahr 1693 zerstörte Noto Antica, Vorgänger des heutigen Noto, vollkommen. Zehn Jahre später entstand eine komplett neue Stadt im Stile des sizilianischen Barocks rund um ein rechtwinkeliges Straßenraster. Dieses Idealbild des Spätbarocks mit zahlreichen Prunkbauten lädt zu einem unvergesslichen Rundgang ein. Unzählige Kirchen mit dem gewaltigen Dom als Höhepunkt, faszinierende Palazzi und das Museum mit einer Mischung aus moderner Kunst und alten Fundstücken aus der Region entführen dich in eine einzigartige architektonische Vision, die zurecht Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist.

Erice

Erice, Sizilien

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Während Noto spätbarocke Träume realisiert, erwarten dich in Erice Spuren vorchristlicher Zeit. Die bis heute erhaltenen Stadtmauern der auf einem Berg gelegenen und über eine Seilbahn mit dem Tal verbundenen Stadt stammen aus punischen Tagen. Erice wurde in der Spätantike verlassen und zunächst von den Arabern besetzt, später von den Normannen besiedelt, welche die antiken Mauern um mächtige Türme erweiterten. Lass dich in den Bann der stilistischen Vielfalt ziehen, die wohl am besten im Dom Maria Santissima Assunta eingefangen wurde. Im frühen 14. Jahrhundert im gotischen Chiaramontestil errichtet, weist der Innenraum deutlich jüngere, neogotische Spuren auf.

Cappella Palatina in Palermo

Cappella Palatina, Sizilien

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Palermos Palazzo Reale im mittelalterlichen Stadtkern ist an sich bereits ein imposantes Gebäude. Falls du nicht genug Zeit hast, den gesamten Palast zu besichtigen, dann solltest du zumindest der Cappella Palatina im ersten Stock einen Besuch abstatten. Sie verbindet den byzantinischen Ritus und den römischen Ritus, die jeweils andere Leserichtungen der Ikonographie vorgeben und in der mit Marmor, Holz und Porphyr geschmückten Kapelle auf faszinierende Weise miteinander kollidieren. Bildliche Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament, Engelsfiguren, und feine Mosaike werden von massiven Marmorsäulen umrahmt.

Teatro Greco von Taormina

Teatro Greco von Taormina, Sizilien

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Siziliens zweitgrößtes antikes Theater ist eigentlich ein römischer Bau aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., der auf einem kleineren griechischen Vorgängertheater errichtet wurde. Einst ein Zentrum des Schauspiels, fanden in späterer Zeit blutige Tier- und Gladiatorenkämpfe statt. Das Teatro Greco ist nach wie vor gut erhalten. Von hier hast du einen grandiosen Panoramablick auf den Ätna und das Meer, der bei den zahlreichen Veranstaltungen und Konzerten im antiken Ambiente zum Träumen und in die Ferne schweifen verführt. Im archäologischen Museum Antiquarium direkt neben dem Theater findest du unter anderem einen Marmorsockel, der auf die antiken Olympischen Spiele verweist.

Das ist natürlich noch längst nicht alles! Sizilien hat noch viel mehr zu bieten von seinen weiten, schier endlosen Küstenstreifen bis zu faszinierenden antiken Bauten und Ruinen. Auf ZAINOO findest du die besten Reisetipps für die größte Mittelmeerinsel. Und, hast du deinen Urlaub bereits gebucht?

Italiens Top-Reiseziele 2017

Langsam aber sicher naht die nächste Urlaubssaison mit großen Schritten. Millionen von Touristen aus aller Welt werden auch 2017 wieder nach Italien strömen, um faszinierende Städte, endlose Strände und kulinarische Genüsse hautnah zu erleben. Von Nord bis Süd warten herrlich einladende, vielfältige und abwechslungsreiche Reiseziele auf Besucher aus nah und fern. Jede Ortschaft, jeder Landstrich, jede Großstadt repräsentiert eine von vielen verschiedenen, begeisternden und wunderschönen Facetten Italiens. Du kannst es kaum erwarten, Land und Leute zu besuchen, alte Geschichte hautnah zu erleben, am Strand zu brutzeln und leckere Pasta zu kosten? Italiens Top-Reiseziele 2017 erwarten dich bereits – und wir haben die besten Tipps für dich gesammelt!

Pistoia

Die Toskana ist reich an schönen Städten und ebenso prächtigen Landstrichen. Sicher warst du schon mal in Florenz, Siena, Pisa und Lucca. Dieses Jahr empfehlen wir dir einen Abstecher nach Pistoia. „Klein-Florenz“, wie die Stadt aufgrund ihrer vielen Prunkbauten und Kunstschätze auch genannt wird, ist Italiens Kulturhauptstadt 2017. Unweit von Lucca und Florenz gelegen, erwartet dich ein Städteurlaub der etwas anderen Art. Pistoia ist alles, nur keine Touristenmetropole. Stattdessen erwartet dich typisch toskanischer Charme und lebhaftes, energisches Treiben.

Hinter der 3 km langen Stadtmauer, die extra für das Jubeljahr 2017 vollständig restauriert wurde, steuerst du sofort den Hauptplatz an, der jeden Juli zum Schauplatz des wilden Pferderennens Giostra dell’Orso wird. Die achteckige Taufkapelle im typisch gotischen Stil des 14. Jahrhunderts ist – außen wie innen – eine wahre Pracht. Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen, Festivals und Ausstellungen führen durch das Jahr. Keine Frage, Pistoia muss 2017 auf dem Reiseplan stehen!

Sorrento

Sorrento, Kampanien

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Ein Blick auf große Reiseplattformen zeigt: Auch 2017 zieht es Italienurlauber vor allem in die Ballungszentren. Und doch hebt sich eine Kleinstadt vom Rest der Meute ab: Sorrento in der Metropolitanstadt Neapel ist seit Jahrhunderten romantisch-verklärtes Ziel vornehmlich europäischer Besucher. Daran ändert sich auch heuer nichts, und doch überrascht die ungebrochene Faszination für dieses kleine Stück Land auf der gleichnamigen Halbinsel von Sorrento immer wieder. Schließlich scheint die Zeit hier stehengeblieben zu sein. Die sanften Pastellfarben der Häuser, die alten Fischerboote, die weiten Strände -–diese besondere, typisch italienische Stimmung kennst du vielleicht aus alten Filmen aus deiner Kindheit.

Daran hat sich bis heute wenig geändert. Kleine Cafés und Restaurants säumen deine Strandspaziergänge, laden zum Verweilen und Genießen ein. Zugleich umweht Sorrento etwas Geheimnisvolles. Der heutige Name der Stadt geht auf den antiken Begriff für die gefährlichen Sirenen zurück – jene Kreaturen, die einst Seefahrer mit ihren Gesängen verwirrten. Selbst Odysseus soll der Legende nach einst an Sorrento vorbeigefahren sein. Heute lässt du dich vom prächtigen Fernblick über das Meer verzaubern und steuerst die nahegelegene Amalfiküste für einen kleinen Ausflug an. So schön kann La Dolce Vita sein!

Tropea

Neben den klassischen Reisezielen konzentrieren sich mehr und mehr Anbieter 2017 auf Kalabrien. Die Spitze des italienischen Stiefels gilt als große Trendregion – nicht zuletzt, weil hier vor allem Einheimische ihren Urlaub verbringen und du somit in den Genuss des typisch italienischen Lifestyles kommst. Tropea legen wir dir besonders ans Herz. Der Ort an sich liegt auf einem 40 m hohen Felsen am Strand des Tyrrhenischen Meeres und ist von vielen weiteren Gesteinsbrocken umgeben. Auf einem davon liegt die pittoreske Wallfahrtskirche Santa Maria dell’Isola. Obwohl Tropea mittlerweile zur populären Touristendestination aufgestiegen ist, konnte sich die Ortschaft ihren ursprünglichen Charme beibehalten. Hier erlebst du traumhafte Strände, klares Meer und einen alten Dorfkern im romantischen Herzen Italiens.

Gardasee

Gardasee, Italien

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Als Alternative zum klassischen Strandurlaub erlebt der Gardasee aktuell eine wahre Renaissance. Was den knapp 52 km langen See an den Ausläufern der Alpen so anziehend macht, ist seine ungemeine Vielfalt. Die Uferregionen von Nord bis Süd offenbaren verschiedenste Kulturen, Sehenswürdigkeiten und Urlaubsangebote. Und dann ist da natürlich der See selbst. Im Sommer solltest du unbedingt ein Bad im kühlen Wasser nehmen oder dir bei einer Schifffahrt bzw. einem Segelturn eine kühle Brise um die Nase wehen lassen. Das Nordufer ist vor allem Heimat von Surfern, Kletterern und Mountainbikern, welche die abwechslungsreiche Topographie in vollen Zügen genießen und auskosten. Am Süden erwarten dich Freizeitparks aller Art. Canevaworld verbindet Filmspaß mit Wasseraction für die ganze Familie – gerade an heißen Tagen ein absolutes Muss. Im Gardaland warten lustiger Märchenspaß und Shows auf die Kleinsten sowie rasante Achterbahnen und aufregende Action-Attraktionen auf ältere Kinder und Jugendliche. Entdecke den Klassiker Gardasee 2017 neu!

Sulden am Ortler

Klar, beim Skiurlaub denkst du wahrscheinlich nicht unbedingt an Italien, doch im Norden des Landes haben sich einige der schönsten Wintersportgebiete Europas versammelt. In Sulden am Ortler wohnen keine 400 Menschen, und doch ist der kleine Ort mitten im Nationalpark Stilfserjoch längst mehr als nur ein Geheimtipp. Von 14 Dreitausendern eingerahmt, gelangst du über vier Lifte im Ortsgebiet in das kleine aber feine Skigebiet mit 44 Pistenkilometern. Durch die ideale Höhenlage wedelst du von November bis Mai über die Abfahrten und erkundest bei Pferdeschlittenfahrten und Winterwanderungen das magische Winterwunderland. Die sympathischen kleinen Museen im Dorf widmen sich vor allem Schnee, Eis und Alpinismus. Reinhold Messner höchstpersönlich legte das 2004 eröffnete, unterirdische Museum Messner Mountain Museum Ortles an.

Rom

Kolosseum in Rom, Latium

©ZAINOO Travel Guide

Jetzt mal ehrlich: Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass wir die Ewige Stadt vergessen würden, oder? Rom fasziniert immer wieder aufs Neue. Große Dichter und Denker schwärmten bereits vor Jahrhunderten von Italiens Hauptstadt mit ihrer spannenden Fusion aus alter, größtenteils antiker Geschichte und modernen Elementen. Zwischen Sightseeing-Tour, Shopping-Traum, feinster Gastronomie und Ausflügen in das begeisternde Umland findest du sicher etwas für dich. Du hast Ostern noch nichts vor? Dann musst du unbedingt die gewaltigen Feierlichkeiten am Petersplatz erleben. Von der großen Messe am Palmsonntag über die Prozession am Karfreitag bis zum päpstlichen Segen „Urbi et Orbi“ erlebst du die gläubig-spirituelle Seite der Stadt mit exklusiven Blicken in das Innenleben des Vatikans. Von Juni bis September übernimmt der Römische Sommer das Kommando. Im Estate Romana stehen Open-Air-Konzerte, virtuose Jazz-Performances, Modeschauen und rauschende Feste am Programm. Jedes Wochenende gibt es unheimlich viel zu erleben – am besten gleich heute buchen!

Natürlich hat Italien noch so viel mehr zu bieten! Begeisternde Kunststädte, ellenlange Strände, prächtige Inseln, pittoreske Seenlandschaften und riesige Wintersportgebiete ziehen dich gewiss in ihren Bann. Auf ZAINOO findest du zahlreiche weitere Italien-Tipps, die dein Urlaubsjahr 2017 unvergesslich machen werden. Jetzt aber schnell buchen, bevor es zu spät ist!

Die Top 10 Sehenswürdigkeiten von Latium

Rom, die Ewige Stadt. Wenn du an Latium denkst, fällt dir gewiss zuerst die italienische Hauptstadt ein. Mit ihrer faszinierenden Geschichte und zahlreichen Hotspots will, nein, muss sie unbedingt besucht werden. Die mittelitalienische Region am Tyrrhenischen Meer hat aber noch so viele andere kleinen Schätze und sehenswerte Orte zwischen endloser Küste und dem Kalkgebirge der Abruzzen zu bieten. Deswegen zeigen wir dir in den Top 10 Sehenswürdigkeiten von Latium das Beste beider Welten: Roms attraktivste Highlights und etwas unbekanntere Perlen aus der gesamte Region, die du auf keinen Fall verpassen solltest.

Kolosseum in Rom

Kolosseum in Rom, Latium

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Wenig überraschend, beginnen wir unsere große Tour in Rom. Vor dem Forum Romanum steht das mächtige, zwischen 72 und 80 n. Chr. erbaute Kolosseum. Das größte je gebaute Amphitheater der Welt war einst Schauplatz brutaler, blutrünstiger Veranstaltungen. Heute ist die Ruine dieses Monumentalbaus zum Wahrzeichen Roms aufgestiegen. Jede Stadttour führt unweigerlich zu diesem Denkmal römischer Baukunst. Lass dich von den 80 Eingängen mit ihren Bögen magisch anziehen und wirf einen Blick auf die innovative Unterkellerung des Kolosseums. Hier wird Geschichte greifbar gemacht.

Petersplatz in Vatikanstadt

Petersplatz, Latium

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Er ist vielleicht der bekannteste Platz der Welt und befindet sich mitten in Rom. Nicht nur das, der Petersplatz ist ebenso Zentrum der Vatikanstadt. Mitten im Zentrum der Macht des kleinsten Staates der Welt (nur 0,44 km² Gesamtfläche!) erwartet dich der Petersdom. In Roms größter päpstlicher Basilika befindet sich unter anderem das Grab des Apostels Paulus sowie zahlreiche weitere Papstgräber und Reliquienschreine. Lass dir auf keinen Fall die Vatikanischen Museen entgehen! Diese päpstlichen Kunstsammlungen beherbergen faszinierende Werke aus aller Herren Länder und führen unter anderem in die legendäre Sixtinische Kapelle.

Trevi-Brunnen in Rom

Trevi-Brunnen in Rom, Latium

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Frisch restauriert, erstrahlt der Trevi-Brunnen, auf Italienisch Fontana di Trevi, aktuell wieder in seinem ursprünglichen Licht, das den spektakulären Übergang vom Spätbarock auf Klassizismus gekonnt einfängt. Von einer antiken Wasserleitung, die sich bis in vorchristliche Zeiten zurückverfolgen lässt, gespeist, zieht dich die ausladende Architektur des Brunnens im Nu in ihren Bann. Umgeben von einem Triumphbogen, dreht sich alles um das Thema Naturgewalten. Die Travertin- und Marmorfiguren bilden Gottheiten und Fabelwesen ab. Bei Nacht leuchtet der Trevi-Brunnen besonders schön.

Kloster San Benedetto in Subiaco

Kloster San Benedetto in Subiaco, Latium

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Um das Jahr 500 zog sich der junge Benedikt von Nursia in eine Höhle bei Subiaco zurück, wo er drei Jahre als Einsiedler vebrachte. Später kehrte er an diesen Ort zurück, um in einer Villa ein Kloster zu gründen. 13 weitere sollten in den nächsten 20 Jahren folgen, doch das Kloster San Benedetto in Subiaco übertrifft nach wie vor alle anderen. Im 12. Jahrhundert in seiner heutigen Form errichtet, zeugen neun eng an die Felswand gebaute Bögen bereits von außen von imposanter Macht. In der Oberkirche erwarten dich zahlreiche Fresken aus der Schule von Siena, die zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert entstanden. In der Kapelle des Heiligen Gregors befindet sich das älteste noch erhaltene Porträt des Franz von Assisi.

Abtei Montecassino

Abtei Montecassino, Latium

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Das Mutterkloster des Benediktinerordens in der Provinz Frosinone wurde ebenfalls von Benedikt von Nursia gegründet. Der Klosterkomplex liegt mitten im Stadtgebiet von Cassino auf einem 516 m hohen Hügel. Ein Kreuzgang führt dich in die heiligen Hallen, wo einst ein dem Apoll geweihter Tempel stand. Zwei Statuen führen über eine Treppe zum oberen Renaissance-Kreuzgang. In der Abteikathedrale fand der Heilige Benedikt seine ewige Ruhe.

 

Villa d’Este in Tivoli

Villa D´Este in Tivoli, Latium

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Stadtteile, Sportgelände und Theater – in ganz Europa stößt du auf einen Tivoli. Die gleichnamige Stadt 32 km östlich von Rom ist für ihre Este-Villa bekannt. Der prunkvolle Bau wurde einst unter der Ägide von Kardinal Ippolito II. d’Este von einem Benediktinerkloster in einen imposanten Palast umgewandelt. Zahlreiche Deckenfresken begleiten deine Tour durch die Villa. Fast noch berühmter sind die Gärten am abschüssigen Hang. Ihre Terrassen, Rampen und Treppen führen zum Hauptgarten mit drei Fischteichen und verschiedenen Laubengängen. Von hier aus genießt du den Ausblick auf das malerische Tal.

Castello Orsini-Odescalchi in Bracciano

Castello Orsini-Odescalchi in Bracciano, Latium

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Durch eine Reihe an Eruptionen des mittlerweile erloschenen Sabatino-Vulkanes entstand einst der idyllisch gelegene Braccianosee, an dessen Ufer die Nobelfamilien Orsini und Borgia im 15. Jahrhundert eine mittelalterliche Burg zum imposanten Schloss ausbauen ließen. Wie der Name bereits besagt, ist das Castello mittlerweile im Besitz der Familie Odescalchi. Bis heute ist die Militärarchitektur der italienischen Renaissance bestens erhalten. An diesem malerischen Ort gaben sich zahlreiche Berühmtheiten, wie Michelle Hunziker und Eros Ramazzotti oder Katie Holmes und Tom Cruise, das Jawort.

Calixtus-Katakombe in Rom

Calixtus-Katakombe in Rom, Latium

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Wusstest du eigentlich, dass sich in Rom ca. 60 unterirdische antike Gräbersysteme versteckt halten? Die Calixtus-Katakombe war die erste christliche ihrer Art und wurde nach dem 222 n. Chr. verstorbenen Bischof von Rom benannt. Entlang der Via Appia wirst du durch einen engen Gang mit Grabnischen zur Krypta geführt, in der 16 Päpste, vornehmlich aus dem 3. Jahrhundert, begraben wurden. Rund hundert Märtyrer und hohe kirchliche Würdenträger fanden hier ihre letzte Ruhestätte.

 

 

 

 

Castel Gandolfo

Castel Gandolfo, Latium

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Wenn die Sommerhitze zwischen Juli und September das Leben im Papstpalast beinahe unerträglich macht, bezieht seine Heiligkeit Sommerresidenz im Palast des kleinen Örtchens Castel Gandolfo am Kraterrand des Albaner Sees. Auf den Ruinen eines antiken Sommerpalastes erbaut, befinden sich zahlreiche Brunnen und Grotten, Obstplantagen und Weinberge auf dem 55 ha großen Areal. Der Öffentlichkeit ist der Zutritt zur Residenz untersagt, doch dafür treffen sich jeden Sonntag um 12 Uhr in den Sommermonaten zahlreiche Gläubige vor dem Hauptportal, um gemeinsam mit dem Papst zu beten.

Nationalpark Circeo

Nationalpark Circeo, Latium

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Einer der ältesten Nationalparks Italiens erwartet dich im Südwesten von Latium. Der 1934 gegründete Nationalpark Circeo sollte einst die mittlerweile trockengelegten Sümpfe der Pontinischen Ebene schützen. Der heutige, 84,4 km² große Park lässt sich grob in fünf Bereiche unterteilen: Wald, Vorgebirge, Küstendünen, Feuchtgebiete und die Insel Zannone. Lass dich von der faszinierenden Kombination aus typisch mediterraner Flora und Überresten von Sumpfvegetation bei deinen Spaziergängen und Wanderungen verzaubern!

Du siehst: Latium hat noch viel mehr als die beeindruckende Hauptstadt Rom zu bieten. Auf ZAINOO findest du viele weitere Reisetipps zur Region und der Ewigen Stadt mit den besten Tour-Empfehlungen, weltberühmten Sehenswürdigkeiten und kleinen aber feinen Geheimtipps. Deiner nächsten Italienreise steht nichts mehr im Weg!

Die Top 10 Sehenswürdigkeiten der Molise

Neben dem Aostatal ist Molise die kleinste Region Italiens hinsichtlich Fläche und Bevölkerungszahl, und gehörte noch bis 1963 zu den Abruzzen. Mit 55 % Bergland und 45 % Hügelland, das bis zur Meeresküste reicht, erwarten dich Fahrten und Wanderungen über Berg und Tal. Gleichzeitig konnte sich Molise seine prächtige Natur und Zeugnisse früher Kulturen bewahren, da die römische Urbanisierung hier kaum voranschritt. Zwischen urzeitlichen Elementen, ungewöhnlichen Schlossbauten und bezaubernden Naturspektakeln wissen die Top 10 Sehenswürdigkeiten der Molise zu begeistern.

Castello Pandone in Venafro

Castello Pandone in Venafro, Molise

©Bigstock.com/Molise Turismo | www.moliseturismo.eu

Im 10. Jahrhundert errichteten die Langobarden einen ersten Turm über der Altstadt von Venafro im äußersten Westen der Molise. Mitte des 15. Jahrhunderts gab der Spanier Francesco Pandone, Graf von Venafro, dem Schloss sein heutiges Renaissance-Erscheinungsbild. Bei einem Blick ins Innere wirst du dich wohl über seinen seltsamen Geschmack wundern. 26 lebensgroße Pferdemotive zieren die Wände. In den Castello-Räumlichkeiten erwartet dich außerdem das Museo Nazionale del Molise, in dem Gemälde aus verlassenen und aufgelassenen Kirchen eine zweite Heimat gefunden haben.

Santuario dell’Addolorata in Castelpetroso

Santuario dell´Addolorata in Castelpetroso, Molise

©Molise Turismo | www.moliseturismo.eu

Am 22. März und 1. April 1888 erschien die Jungfrau Maria Gläubigen in der Region Cesa tra Santi in Castelpetroso. Bis in die 1970er Jahren sollten viele weitere Erscheinungen folgen, doch ein Wunder im November 1888, als ein von Knochentuberklose befallener 12jähriger geheilt wurde, führte letztlich zum beinahe 87 Jahre andauernden Bau einer Kirche. Heute ragt das Santuario dell’Addolorata wild in die Höhe und formt mit seiner spitzen, gezackten Fassade eine faszinierende landschaftliche Symbiose mit den umliegenden Bergen.

 

 

 

WWF-Naturreservat Guardiaregia-Campochiaro

WWF-Naturreservat Guardiaregia-Campochiaro, Molise

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Im Jahr 1997 wurde ein von der WWF kuratiertes Naturreservat auf mittlerweile 3.135 Hektar installiert. Es schützt das prächtige Gebiet von Guardiaregia-Campochiaro und seine natürliche Vielfalt zu Berg und Tal. Das Reservat ist für seine Artenvielfalt bekannt. Unter anderem fand der Wolf hier ebenso eine Heimat wie der Brillensalamander, das Symbol von Guardiaregio-Campochiaro. Durchwandere das Naturreservat auf mehreren Pfaden, darunter der gemütliche Wanderweg San Nicola, der dich in eineinhalb Stunden entlang von Schluchten und Klippen führt. Mit ein wenig Glück erspähst du Greifvögel, die ihre Kreise ziehen.

Kloster von San Vincenzo al Volturno

Kloster von San Vincenzo al Volturno, Molise

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Mitte des 5. Jahrhunderts wurde eine Kirche unweit des Flusses Volturno in der Gemeinde Castel San Vincenzo errichtet, aus der schließlich eines der schönsten Klöster der Molise entstand. Vielfach zerstört und mühevoll wiederaufgebaut, beherbergt das heutige San Vincenzo al Volturno einen Orden von Benediktinernonnen aus dem US-Bundesstaat Connecticut. Rundherum erblickst du die Ruinen verschiedener Vorgängerbauten, die mittlerweile zu einer Art gewaltigen archäologischen Ausgrabungsstätte geworden sind. Laufend werden neue Facetten aus der jahrtausendealten Geschichte der Region, die bereits in vorchristlicher Zeit von dem Samniten besiedelt worden war, entdeckt. Das musst du unbedingt gesehen haben!

Castello Svevo in Termoli

Castello Svevo in Termoli, Molise

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Eine kurios anmutende Turmburg ragt an der Küste Termolis in die Höhe. Leider mutet das Castello Svevo heute unvollständig an. Einerseits wurde es im frühen 13. Jahrhundert bei einem Angriff der Venezianischen Flotte arg in Mitleidenschaft gezogen und von Kaiser Friedrich II. neu erdacht, andererseits sorgte ein Erdbeben für schwere Schäden und forderte erneute Renovierungsarbeiten. Der Wehrgang des hohen quadratischen Turmes mag zwar fehlen, doch die einzigartig geböschte Form alleine mit ihren ungewöhnlichen Miniaturrondellen macht das Castello zu einer ganz besonderen Sehenswürdigkeit.

 

 

Fontana Fraterna in Isernia

Fontana Fraterna in Isernia, Molise

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In Isernia, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und zugleich drittgrößte Stadt der Molise, macht Recycling nicht einmal vor den Sehenswürdigkeiten halt. Der öffentliche Brunnen Fontana Fraterna wurde aus römischen und romanischen Materialien erbaut und 1835 generalsaniert. Sechs Wasserfontänen, umgeben von ungewöhnlicher Arkadenbauweise, werden durch verschiedene Bauschichten geschützt. Wenn du genauer hinsiehst, erkennst du unter anderem römische Blumenmotive, Götter-Inschriften und Verweise auf die Bauzeit des Brunnens.

 

Kathedrale von Termoli

Kathedrale von Termoli, Molise

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Wie so viele andere kirchliche Gebäude in der Molise auch, hat die Kathedrale von Termoli eine bewegte Geschichte hinter sich. Mit Wurzeln, die bis ins 6. Jahrhundert zurückreichen, wurde sie durch Erdbeben und Attacken der Ottomanen schwer in Mitleidenschaft gezogen, jedoch stets wiederhergestellt. Im oberen Teil der Fassade weitestgehend schmucklos, stützen kleine Säulen und Figuren das 22 Meter hohe Gebäude. Auch das Innere besticht durch schlichte, klare Linien, nachdem der nachträglich hinzugefügte barocke Ballast im Zuge von Renovierungsarbeiten entfernt wurde. Das klassische und doch faszinierende Gotteshaus zieht bis heute Besucher in seinen Bann.

Parco delle Morge Cenozoiche del Molise

Parco delle Morge Cenozoiche del Molise, Italien

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Im geologischen Zeitalter Känozoikum, vor ca. 66 Millionen Jahren und somit nach dem Aussterben fast aller Dinosaurier, entwickelten sich Europa und alle anderen Kontinente durch die Auffaltung der Alpen und des Himalaya. Damals entstanden auch die Morge – gewaltige Gesteinsformationen, die mitten im Hügelland der Molise emporragen. Ein eigener Park widmet sich diesem Naturphänomen. Entdecke diese faszinierende Region bei einer geführten Tour und erkunde die alten Höhlensiedlungen und Kultstätten, die einst als Schutz und spirituelle Einkehr dienten. Wandern, Biken, Klettern oder Trekking – zwischen den zehn Parkgemeinden erwarten dich beinahe täglich neue Hochgefühle.

 

 

Campitello Matese

Campitello Matese, Molise

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Die langgestreckte Lage der Molise ermöglicht dir nicht nur einen gemütlichen Strandurlaub, im Westen der Region kannst du dich im Winter sogar Ski- und Snowboardaction widmen. Bis in die 1960er Jahre stand eine einzige Schutzhütte für Schafhirten in Campitello Matese. Ein Jahrzehnt später war das gesamte Bergland mit 40 Pistenkilometern bereits erschlossen. Im Sommer kommst du in den Genuss landschaftlicher Schönheiten bei ausgedehnten Wander- und Klettertouren im Apennin.

Die samnitischen Theateranlagen von Pietrabbondante

Samnitische Theateranlagen von Pietrabbondante, Molise

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Ursprünglich an den Küsten Kampaniens beheimatet, wanderten die Samniten im 2. Jahrhundert v. Chr. weiter ins Landesinnere und siedelten sich unter anderem in Pietrabbondante an. Die Gemeinde wurde später von den Römern nicht urbanisiert, weswegen du heute noch auf diverse Zeugnisse des 82 v. Chr. vernichteten Volkes stößt. Besonders begeisternd: die Ruinen der weitläufigen Theateranlagen. Das Auditorium bot einst bis zu 2.500 Zusehern Platz. Forscher vermuten, dass dieses Gebiet einst als samnitischer Versammlungsort diente.

Alte Völker und neue Herren, Pilgerorte und Reservate erwarten dich bei einem Streifzug durch die Region. Die Top 10 Sehenswürdigkeiten der Molise bringen dir das kleine aber feine Gebiet mit seiner ganzen Vielfalt näher. Auf ZAINOO findest du noch viele weitere Tipps für deine nächste Italienreise!

Die besten Weihnachtsgerichte und -drinks in Italien

Als Heimat von Pizza, Pasta und feinen Weinen gilt Italien nicht umsonst als kulinarischer Hotspot mit Exportschlagern, die rund um die Welt gingen und gehen. Wie aber steht es um die weihnachtliche Küche? Europas Stiefel erwartet Besucher mit einer Reihe an regionalen Spezialitäten. Ob süß oder sauer, leicht oder herzhaft, Italiens Weihnachtsgerichte, Dessertes und die dazu passenden Weihnachtsdrinks begeistern Genießer immer wieder aufs Neue. Hier findest du die kulinarischen Highlights des Landes mit einer leckeren Mischung aus Altbekanntem und regionalen Geheimtipps.

Kein Fleisch am 24. Dezember

Vegetarisches Antipasti

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Vorneweg: In weiten Teilen Italiens gilt es als Tradition, am Abend des 24. Dezembers kein Fleisch zu servieren. Dieser Habitus liegt im katholischen Glauben begründet. Stattdessen gibt es ein ausladendes Menü mit mehreren Gängen. Der Fokus liegt ganz klar auf Fischgerichten und Meeresfrüchten, und so werden zunächst zahlreiche Antipasti (Vorspeisen) mit Gemüse, Nudeln und Fisch serviert, dann ein eigener Gang mit Nudelgerichten und Fisch, bevor als Hauptspeise abermals Fisch auf dem Teller landet. Danach werden die Geschenke ausgepackt.

Und danach?

Das traditionelle Weihnachts-Mittagessen findet am 25. Dezember statt und darf nur aus Gerichten aus dem Boden (alla terra) bestehen. Fleisch, Salami, Schinken, Fleischsoßen und verschiedene Braten brechen mit dem kurzzeitigen Fleisch-Fasten, dazu wird gerne Käse gereicht. Hernach werden wohlschmeckende Süßspeisen serviert. Im Gegensatz zu anderen Ländern gilt der 26. Dezember nicht als großer Feiertag. Viele Italiener essen auswärts, besuchen Freunde und Familie.

Weihnachtliche Fischgerichte

Weihnachtsgericht Pasta mit Muscheln

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Natürlich hat jede Region ihre besonderen Fischspezialitäten, die am 24. Dezember serviert werden. Frittierter Aal (capitone) und Stockfisch (baccalà fritto) gelten gemeinhin als besonders populär, und das nicht nur an den Küsten. Pasta genießen die Italiener bevorzugt mit Meeresfrüchten, beispielsweise Spaghetti mit Venusmuscheln. In Apulien landet Orata alla pugliese auf dem Teller. Hierbei handelt es sich um Goldbrasse, die mit Kartoffeln, Karotten und Sellerie zubereitet und mit Pecorino oder Parmesan verfeinert wird.

Pollo al riso

Das Festmahl am 25. Dezember lebt von einer Vielzahl an Fleischgerichten. Bei Vorspeisen kann das auch gerne Geflügel sein. Pollo al riso, also Huhn mit Reis, ist in ganz Italien verbreitet. Hierfür werden Fleisch und Reis getrennt gekocht. Sämtliche Knochen werden erst nach dem Kochen und Abkühlen vorsichtig entfernt. Nun wird das Fett aus der entstandenen Hühnerbrühe entfernt. Abschließend Reis und klein geschnittenes Fleisch in der Brühe aufkochen und als Suppe servieren.

Der Weihnachtsbraten

In Italien gibt es so viele Bratenvariationen wie Regionen. Ohne arrosto fehlt dem 25. Dezember das klassische Weihnachtsgefühl. Während Geflügel vornehmlich zu einem der ersten Gänge serviert wird, dominieren Rind- und Kalbfleisch für den Hauptgang. Meist mit Kartoffeln, ein wenig Gemüse und einer Soße serviert, verspricht dieses Gericht volle Mägen und anregende Gespräche. Alternativ wird mancherorts auch Ente oder Gans serviert.

Fleisch und Braten in ganz Italien

Was aber landet auf Italiens Tellern in den verschiedenen Regionen? In Sizilien darf es beispielsweise Farsumagru sein, ein mit Schinken, Tomaten und diversen Käsen gefüllter Rinder-Rollbraten. In der Toskana bedient man sich im Wald. Zum Wildschweinragout werden Pflaumen, Kräuter und Gemüse gereicht. Ebenso bietet sich Wildbraten mit Tagliatelle an. Auch der Porchetta, ein das ganze Jahr hindurch serviertes Gericht, erfreut sich großer weihnachtlicher Beliebtheit. Der gerollte, gegrillte Schweinebauch ist zwar zeitaufwändig zuzubereiten, das köstliche Ergebnis spricht aber für sich.

Panettone

Weihnachtskuchen Panettone

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Süßspeisen gehören zur italienischen Weihnachtsküche wie das Amen im Gebet. Der Panettone (in Peru als Panetón bekannt) stammt eigentlich aus Mailand, ist mittlerweile aber über weite Teile des Landes verbreitet. Der weiche, knetbare Weizensauerteig wird mit kandierten Früchten und Rosinen versehen und in einer Papiermanschette gebacken. Dadurch entsteht die berühmte Kuppelform mit einer Höhe von ca. 20 Zentimetern. Zu den leckeren Scheiben wird beispielsweise süßer Wein gereicht, wie Moscato oder Spumante.

Weitere süße Sünden

Naschkatzen erwarten an Weihnachten noch viele weitere Leckereien. In Verona werden beispielsweise die sternförmigen Kekse Frolle di Santa Lucia serviert oder der Panettone-artige Kuchen Pandoro, ebenfalls sternförmig und mit Puderzucker bestreut. Im Piemont darf hingegen der Torrone nicht fehlen. Der in Tafelform zubereitete Weiße Nougat wird in der Regel mit Haselnüssen und einer äußeren Oblatenschicht hergestellt. In Südtirol stehen hingegen Weihnachtskekse und Früchtebrot auf dem Speiseplan. Kampanien ist für seine Honigkekse Susamelli oder das Biskuitgebäck Diviniamore bekannt. In Umbrien wird hingegen ein besonders leckerer Apfelkuchen, das Rocciata di Assisi, hergestellt.

Ein Blick ins Glas

Weihnachtsgetränk Italien Weißer Glühwein

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Die Weihnachtsgetränke Italiens passen sich den Speisen an. Viele Braten werden von etwas schwereren Weinen begleitet, doch insgesamt regieren süffige, leichtere Drinks. Süßspeisen werden bevorzugt von leichten, spritzigen Weinen begleitet. Der Spumante ist ebenso häufig dabei wie der Moscato. Zwischendurch darf auch ein weißer Glühwein, also eine weißweinhaltige Weihnachtsvariante, auf dem Tisch stehen. Eine gute Tasse Kaffee wird vor allem abends gereicht. Der arrosto wird in der Regel von einem offenen Wein begleitet, während der fischhaltige 24. Dezember unter anderem nach Soave oder Prosecco verlangt.

Na, spürst du schon, wie dein Magen rumort? Bei all diesen Speisen und Getränken läuft einem doch glatt das Wasser im Mund zusammen! Verbringe die (Vor-)Weihnachtszeit in Italien – auf ZAINOO findest du die besten Reisetipps mit zahlreichen kulturellen Highlights, den besten Shopping-Möglichkeiten und weiteren kulinarischen Leckereien.

Die neapolitanische Krippe

Bereits im 13. Jahrhundert, so will es die Legende, bat der Heilige Franz von Assisi einen Mann namens Giovanni Vellita die erste Krippe anzufertigen. Diese Krippenszene diente ihm als Kulisse für seine Weihnachtsmesse. Schon wenige Jahre später breiteten sich Krippen über ganz Italien aus; das älteste schriftliche Herstellungsdokument geht auf das Jahr 1384 zurück. Heute findest du Weihnachtskrippen in vielen Ländern der Welt. Eine der berühmtesten ihrer Art stammt aus Neapel, wo es sogar eine eigene Krippenstraße gibt.

Was macht die neapolitanische Krippe so besonders?

Via San Gregorio Armeno, Neapel

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In Neapel gilt der Krippenbau als Kunsthandwerk, das bis heute vielerorts praktiziert wird. Eine typische neapolitanische Krippe zeigt das Alltagsleben des Volks im 18. Jahrhundert, wobei die religiösen Szenen in den Hintergrund gedrängt werden. Du siehst beispielsweise die kochende Bäuerin, den Pizzabäcker am Holzofen oder die arbeitende Wäscherin. Das Jesuskind und seine Familie sind ebenso abgebildet und nehmen eine prominente Rolle ein, stehen jedoch nicht im Mittelpunkt.

Wann wird die Krippe aufgebaut?

Weihnachtsbaum oder Weihnachtskrippe – für viele italienische Familien ist das eine Grundsatzfrage, die durchaus zum Streitthema ausarten kann. Was auch immer im heimischen Wohnzimmer landet, aufgebaut wird generell bereits am 8. Dezember. Das Jesuskind soll jedoch erst in der Nacht vom 24. auf dem 25. Dezember in die Krippe gelegt werden – sein großer Auftritt findet um Mitternacht statt. Der Weihnachtsbaum selbst hielt erst vergleichsweise spät Einzug in die Stuben italienischer Familien und wird seit den 50er Jahren aufgestellt. Heute findest du vielerorts sowohl Baum als auch Krippe.

Neapels Krippenstraße

Neapolitanische Krippe

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Krippenbauer gibt es in Neapel viele, doch eine Straße gilt als Zentrum dieses wunderschönen Kunsthandwerks. Entlang der Via San Gregorio Armeno in der Altstadt erstrecken sich zahlreiche Läden und Werkstätten mit Krippen, Figuren und Zubehör. Nicht umsonst wird sie auch Krippenstraße genannt. Die Via steht im Zeichen der typischen neapolitanischen Krippe. Du findest hier nicht nur Darstellungen der Heiligen Familie und der Könige, sondern auch jene Figuren, die typisch für das frühe Stadtleben Neapels sind: Fisch- und Obsthändler, Wäscher, Bäcker, Metzger, Bauern oder Kastanienverkäufer. Handgeschnitzte Meisterwerke und bunte Plastikfiguren reihen sich neben die typischen neapolitanischen Glücksbringer corni ein – rote Hörnchen, die vor bösen Blicken schützen sollen. In der Adventzeit verwandelt sich die Via San Gregorio Armeno in den größten Weihnachtsmarkt der Stadt.

Krippenausstellung im Museum von San Martino

Du möchtest mehr über die Geschichte neapolitanischer Krippen erfahren und einige der schönsten Exemplare aus nächster Nähe erleben? Dann nichts wie ab ins Kastell Sant’Elmo auf dem gleichnamigen Hügel im Stadtteil Vomero. Hier ist das Kloster und Museum von San Martino (Certosa e Museo di San Martino) mit der wichtigsten Sammlung neapolitanischer Krippen in ganz Italien untergebracht. Vielleicht bekanntestes Ausstellungsstück ist die große Krippe Cucinello, 1879 geweiht und nach dem Sammler Michele Cucinello benannt, der seine Sammlung mit ca. 800 Figuren einst der Stadt Neapel vermachte. Unterschiedliche Beleuchtungsformen simulieren die Tageszeiten der in einer nachgebauten Grotte spielenden Krippe. Das Museum ist außerdem Heimat zahlreicher sehenswerter Kunstgegenstände aus verschiedenen Epochen der Stadt und gemeinsam mit dem Terrassengarten des Klosterkomplexes überaus sehenswert.

Wenn du dich für Krippen interessierst, musst du Neapel unbedingt besuchen. Hier erlebst du verschiedenste Formen dieser weihnachtlichen Tradition zwischen althergebrachtem Brauchtum und modernen Sprengseln. Plane deine Italienreise mit ZAINOO – hier findest du die besten Tipps für deinen nächsten Urlaub!

Italienische Weihnachtsbräuche

Jedes Fest hat seine Bräuche und Traditionen. Das gilt auch – vielleicht sogar ganz besonders – für Weihnachten. Vor, an und nach den Feiertagen zelebrieren die Italiener gleich vierfach. Manche Bräuche existieren im ganzen Land, andere wiederum nur in einzelnen Regionen oder Städten. Vom 6. Dezember bis 6. Januar reihen sich unterschiedliche Feste aneinander. Hier erfährst du mehr über italienische Weihnachtsbräuche und die verschiedenen Feiertage.

San Nicola am 6. Dezember

Im Gegensatz zu anderen, vor allem deutschsprachigen Ländern hat der Nikolaustag in Italien weniger Bedeutung, auch wenn er oft den Auftakt zur Adventzeit markiert. San Nicola wird traditionell am 6. Dezember begangen. Kinder werden mit kleinen Geschenken und Süßigkeiten überrascht. Da allerdings nur eine Woche später das Fest der Santa Lucia stattfindet, fallen die Feierlichkeiten insgesamt etwas überschaubar aus.

Santa Lucia am 13. Dezember

Santa Lucia in Sizilien

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Um 300 nach Christus sollte eine blutjunge, in Syrakus auf Sizilien lebende Frau namens Lucia heiraten, zögerte die Hochzeit jedoch hinaus, weil sie ihr Leben Gott widmen wollte und richtete stattdessen eine Armen- und Krankenstation ein. Der Heiligen, die aufgrund ihrer Verweigerung hingerichtet wurde, wird heute am 13. Dezember gedacht. Auch hier, am Tag der Botin des Lichts, freuen sich Kinder über kleine Gaben, die auf Fensterbänken oder in Schuhen auf sie warten. In Sizilien erinnert die aus Zucker und Kichererbsen hergestellte Süßspeise Torrone dei poveri an Santa Lucia.

So wird Weihnachten in Italien gefeiert

Lange war die Bedeutung des 24. Dezembers in Italien gering. Erst in jüngerer Vergangenheit erfuhr dieser Tag deutliche Aufwertung. Aus religiösen Gründen wird kein Fleisch serviert, abends gibt es verschiedene Fischgerichte in Verbindung mit Nudeln und Gemüse. Danach spielen viele Italiener das Bingo-artige Tombola. Wann die Geschenke geöffnet werden, ist von Familie zu Familie verschieden. Der Tradition nach soll dies erst am Morgen des 25. Dezembers geschehen, mittlerweile findet das große Beschenken und Ausgeben immer häufiger nach dem abendlichen Festmahl am 24. statt. Krippe und/oder Baum stehen bereits seit dem 8. Dezember, der Immacolata Concezione. Am ersten Weihnachtstag, dem 25. Dezember, wird mit einem ausgiebigen Mittagsmahl gefeiert. Mehrere Gänge mit Suppen, Fleisch, Pasta, Süßspeisen und passenden Weinen versprechen stete Genüsse. Der 26. Dezember gilt zwar auch als Feiertag, dient aber vor allem Besuchen bei Familien und Freunden.

Typische Weihnachtsbräuche in Italien

Neben dieser generellen Unterteilung gibt es noch viele weitere Bräuche in einzelnen Städten und Regionen zu beobachten. Deine Italien-Experten von ZAINOO haben einige Besonderheiten und Traditionen für dich zusammengetragen.

Ceppo di Natale

Der Ceppo di Natale

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Ein in weiten Teilen Italiens verbreiteter Brauch kennt ein geweihtes Holzstück, das zu Weihnachten feierlich im Kamin verbrannt wird. Ceppo di Natale, der Christklotz oder Julblock, wird in der Lombardei beispielsweise vom Familienoberhaupt mit Wein beträufelt, während ein Gebet gesprochen wird. Oft wird in diesem Zusammenhang auch Panettone gegessen, wobei drei Stücke abgeschnitten und eines davon übriggelassen wird, um Glück und Gesundheit im kommenden Jahr zu sichern.

Cesenaticos Lichtermeer

Die Wurzeln der Weihnachtskrippe liegen in Italien. Entsprechend viele Variationen und Bräuche drehen sich um Holzfiguren und Darstellungen aller Art. Cesenatico an der Adriaküste der Emilia-Romagna schickt alte Fischerboote des örtlichen Museums ins Wasser. Wenn es an Weihnachten dunkel wird, strahlen helle Lichter die aus Holz geschnitzten Figuren der Heiligen Familie an.

Des Jesuskinds Begleiter

In Sizilien wird das Christuskind von ungewöhnlichen Figuren begleitet. Ein Pizzabäcker, der Pfarrer mit dem Weinglas und ein Wirt sowie Orangen- und Zitronenbäume scharen sich um Bambino Gesù und repräsentieren die heitere, bunte Lebensfreude der Insel.

Die lebende Krippe von Alberobello

Die lebende Krippe von Alberobello

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Italiens Krippen haben Tradition. In manchen Familien entwickelt sich die Frage, ob Weihnachtsbaum oder Krippe aufgestellt werden soll, sogar zum Streitthema. Natürlich finden sich, landauf landab, zahlreiche lebende Krippen. Die berühmteste ihrer Art ist in Alberobello in Apulien, Stadt der Trulli, zuhause. Die Heiligen Drei Könige, begleitet von Hirten, Musikkapellen und kostümierten Gruppen, ziehen in einer Prozession auf den Kirchplatz, wo die Heilige Familie in einer lebendigen Krippe wartet.

La Befana am 6. Januar

die Hexe La Befana

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Der vierte und abschließende Teil der italienischen Weihnachtsfeierlichkeiten findet am 6. Januar, dem Dreikönigstag, statt, wenn die Hexe La Befana auf einem Besen über die Dächer reitet. Brave Kinder bekommen Geschenke, unartige Kinder wachen neben kleine Kohlestücken auf. Der Überlieferung nach klopften die drei Könige an ihre Tür und baten Befana, sie nach Bethlehem zu begleiten. Die Hexe wollte jedoch erst fertigweben und reiste nach. Sie verpasste den Stern und irrt seither um die Welt auf der Suche nach dem Christuskind. Der 6. Januar wird von vielen kleinen Festen, Veranstaltungen und Attraktionen für Kinder begleitet und gilt als einer der wichtigsten, schönen Familientage des Jahres.

Zwischen Besinnlichkeit und ausgelassener Freude werden die ca. ein Monat andauernden weihnachtlichen Feierlichkeiten in Italien zum Erlebnis für Groß und Klein. Jeder Ort, jede Familie hat eigene Bräuche und Traditionen, besondere Geschenkideen und Speisepläne. Erlebe Weihnachten in Italien aus nächster Nähe mit den Reisevorschlägen von ZAINOO!

Die Top 10 schönsten Weihnachtsmärkte in Italien

Im Advent stehen Besinnlichkeit und Vorfreude aufs Fest bei Kindern wie Erwachsenen an erster Stelle. Weihnachtslieder, Kekse und Glühwein bzw. Punsch schaffen einzigartige Stimmung, unabhängig von Wetter und Witterung. Weihnachtsmärkte haben auch in Italien Tradition, und das auch ganz ohne Schnee. Hier findest du die Top 10 der schönsten Weihnachtsmärkte in Italien von Norden bis Süden. Deine ZAINOO-Experten verraten dir, wo es im Dezember besonders stimmungsvoll ist.

Der Santa-Lucia-Weihnachtsmarkt von Verona

Christmas Market in Verona

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In Verona stehen der November und Dezember im Zeichen verschiedener Weihnachtsmärkte. Am bekanntesten ist wohl jener der Heiligen Lucia auf der Piazza Bra vor der Arena. Viele bunte Stände mit Handarbeiten und leckeren Spezialitäten erwarten dich bereits. Natürlich darf die traditionelle Süßspeise Frolle di Santa Lucia, ein sternförmiger Weihnachtskeks, nicht fehlen. Vor der historischen Kulisse Veronas kommt schnell besinnliche Stimmung auf.

Die Mailänder Weihnachtsmärkte

Ab Anfang Dezember findest du an beinahe jeder Ecke Mailands einen Weihnachtsmarkt. Nur wenige andere italienische Städte widmen sich dem vorweihnachtlichen Zauber so sehr. Am Domplatz erwarten dich besonders schön dekorierte Straßen und Stände mit bezaubernden Krippen. Familien mit Kindern sollten unbedingt das Märchendorf in den Giardini Pubblici besuchen. Zahlreiche Attraktionen für die Kleinen und eine eigene Eislaufbahn versprechen ausgelassene Freude und ausgelassenes Kinderlachen.

Brixens Adventmarkt

Wenn die Vorweihnachtszeit ihren ruhigen, besinnlichen Zauber über Brixens Altstadt legt, öffnen sich die Herzen der Menschen. Der große Adventmarkt am Domplatz zieht vor allem Freunde des traditionellen Handwerks an. Wenn du dich für Schnitzereien, Töpfereien und Holzarbeiten begeisterst, bist du hier goldrichtig. Während Kinder die Ankunft des Heiligen Nikolaus am 5. Dezember herbeisehnen, freuen sich Erwachsene auf eine romantische Kutschenfahrt durch die Altstadt.

Natale in Laguna in Venedig

Wie wäre es mit einem vorweihnachtlichen Abstecher in der Lagunenstadt Venedig? Die schier endlosen Kanäle werden von festlicher Beleuchtung und besinnlicher Stimmung begleitet. Natale in Laguna, der Weihnachtsmarkt auf dem Campo Stefano, verbindet lokale Spezialitäten mit Konzerten. Im Rahmen der Veranstaltungsserie Inverno Veneziano erlebst du Adventstimmung an den schönsten venezianischen Schauplätzen. Auf der Piazza San Marco steht einer der größten Weihnachtsbäume Italiens.

Piazza Navona in Rom

Christmas Market in Rome

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Natürlich wirst du auch in Italiens Hauptstadt Rom eine schier unüberschaubare Zahl an Weihnachtsmärkten finden. Wenn du dich auf einen einzigen konzentrieren musst, dann sollte es unbedingt der Adventmarkt auf der Piazza Navona sein. Lass dich von stimmungsvoller Atmosphäre und Beleuchtung auf einem der bekanntesten Plätze der Welt verzaubern und lausche himmlischen Konzerten in den umliegenden Straßen und Gassen.

Bolognas Weihnachtsmärkte

Bologna ist Heimat vieler begeisternder Weihnachtsmärkte, die von Ende November bis zum Dreikönigstag Stimmung und ein Gefühl der Geborgenheit verbreiten. Versuche es doch einfach mit einem Spaziergang von Adventmarkt zu Adventmarkt. Wie Verona hat auch Bologna einen der Heiligen Lucia gewidmeten Markt bei Santa Maria dei Servi. Aber auch Fiera di Natale bei der Kathedrale San Pietro sollte unbedingt auf deinem Programm stehen – Bolognas traditioneller Adventschauplatz wärmt Herzen.

Sienas Piazza del Campo

Christmas Market in Siena

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Wenn du Sienas Piazza del Campo besuchst, dann meist um dem weltberühmten Pferderennen Palio beizuwohnen. Was aber, wenn du den wichtigsten Platz der toskanischen Stadt in der Vorweihnachtszeit ansteuerst? Der Mercato del Campo findet in der Regel am ersten Dezemberwochenende statt und dauert nur zwei Tage, doch diese beiden Tage haben es in sich. Hier trifft weihnachtliche Stimmung auf typisches italienisches Markterlebnis. Du findest Kekse und weihnachtliches Handwerk ebenso wie kulinarische Spezialitäten aus der Region von Olivenöl bis Pasta. Wenn du gerne einkaufst, ist der Mercato Pflicht!

Neapels Krippenstraße

Christmas Market Naples

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Die Via San Gregorio Armeno ist Heimat zahlreicher Holzwerkstätten und wird deshalb auch „Krippenstraße“ (Via del Presepe) genannt. In der Vorweihnachtszeit verwandelt sich diese Straße in Neapels größten Weihnachtsmarkt. Feine Schokoladen und Pralinen, Kinderspielsachen und, natürlich, wunderschöne Krippen werden hier verkauft. Bei einem Spaziergang wirst du aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.

Borgo Dora in Turin

Turins historischer Bezirk leuchtet in der Vorweihnachtszeit besonders hell. Borgo Dora ist Heimat eines ganz besonderen Weihnachtsmarkts, der neben traditionellen lokalen Köstlichkeiten auf Internationales setzt. Freu dich auf Schmankerl und kreative Heimwerkskunst aus Finnland, Russland oder Japan von ca. 150 Ausstellern. Statte zwischendurch dem großen Krippenmuseum einen Besuch ab und lass den Tag mit einer leckeren Tasse Glühwein gekonnt ausklingen.

Bozens Christkindlmarkt

Christmas Market in Bolzano

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Auf dem Waltherplatz Bozens erlebst du einen Hauch von Bergweihnacht mitten in der Stadt. Die Dolomiten dienen als Kulisse für diesen wunderschönen Markt, umringt von gleich mehreren Weihnachtsbäumen. Zwischen Krippen, Essens- und Handwerksständen gibt es dunkle Schokolade und den berühmten Zimt-Walnuss-Strudel zu kaufen. Wunderschöne Lichterketten strahlen mit den verschneiten Berggipfeln um die Wette.

Vom warmen, sonnigen Süden bis in die verschneiten Berge des Nordens lässt du dich von diesen zehn Weihnachtsmärkten verzaubern. Verbinde den Adventbesuch doch gleich mit einem Kurzurlaub – auf ZAINOO findest du viele tolle Tipps für einen Aufenthalt in Italien!