Die Top 10 Sehenswürdigkeiten der Molise

Neben dem Aostatal ist Molise die kleinste Region Italiens hinsichtlich Fläche und Bevölkerungszahl, und gehörte noch bis 1963 zu den Abruzzen. Mit 55 % Bergland und 45 % Hügelland, das bis zur Meeresküste reicht, erwarten dich Fahrten und Wanderungen über Berg und Tal. Gleichzeitig konnte sich Molise seine prächtige Natur und Zeugnisse früher Kulturen bewahren, da die römische Urbanisierung hier kaum voranschritt. Zwischen urzeitlichen Elementen, ungewöhnlichen Schlossbauten und bezaubernden Naturspektakeln wissen die Top 10 Sehenswürdigkeiten der Molise zu begeistern.

Castello Pandone in Venafro

Castello Pandone in Venafro, Molise

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Im 10. Jahrhundert errichteten die Langobarden einen ersten Turm über der Altstadt von Venafro im äußersten Westen der Molise. Mitte des 15. Jahrhunderts gab der Spanier Francesco Pandone, Graf von Venafro, dem Schloss sein heutiges Renaissance-Erscheinungsbild. Bei einem Blick ins Innere wirst du dich wohl über seinen seltsamen Geschmack wundern. 26 lebensgroße Pferdemotive zieren die Wände. In den Castello-Räumlichkeiten erwartet dich außerdem das Museo Nazionale del Molise, in dem Gemälde aus verlassenen und aufgelassenen Kirchen eine zweite Heimat gefunden haben.

Santuario dell’Addolorata in Castelpetroso

Santuario dell´Addolorata in Castelpetroso, Molise

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Am 22. März und 1. April 1888 erschien die Jungfrau Maria Gläubigen in der Region Cesa tra Santi in Castelpetroso. Bis in die 1970er Jahren sollten viele weitere Erscheinungen folgen, doch ein Wunder im November 1888, als ein von Knochentuberklose befallener 12jähriger geheilt wurde, führte letztlich zum beinahe 87 Jahre andauernden Bau einer Kirche. Heute ragt das Santuario dell’Addolorata wild in die Höhe und formt mit seiner spitzen, gezackten Fassade eine faszinierende landschaftliche Symbiose mit den umliegenden Bergen.

 

 

 

WWF-Naturreservat Guardiaregia-Campochiaro

WWF-Naturreservat Guardiaregia-Campochiaro, Molise

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Im Jahr 1997 wurde ein von der WWF kuratiertes Naturreservat auf mittlerweile 3.135 Hektar installiert. Es schützt das prächtige Gebiet von Guardiaregia-Campochiaro und seine natürliche Vielfalt zu Berg und Tal. Das Reservat ist für seine Artenvielfalt bekannt. Unter anderem fand der Wolf hier ebenso eine Heimat wie der Brillensalamander, das Symbol von Guardiaregio-Campochiaro. Durchwandere das Naturreservat auf mehreren Pfaden, darunter der gemütliche Wanderweg San Nicola, der dich in eineinhalb Stunden entlang von Schluchten und Klippen führt. Mit ein wenig Glück erspähst du Greifvögel, die ihre Kreise ziehen.

Kloster von San Vincenzo al Volturno

Kloster von San Vincenzo al Volturno, Molise

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Mitte des 5. Jahrhunderts wurde eine Kirche unweit des Flusses Volturno in der Gemeinde Castel San Vincenzo errichtet, aus der schließlich eines der schönsten Klöster der Molise entstand. Vielfach zerstört und mühevoll wiederaufgebaut, beherbergt das heutige San Vincenzo al Volturno einen Orden von Benediktinernonnen aus dem US-Bundesstaat Connecticut. Rundherum erblickst du die Ruinen verschiedener Vorgängerbauten, die mittlerweile zu einer Art gewaltigen archäologischen Ausgrabungsstätte geworden sind. Laufend werden neue Facetten aus der jahrtausendealten Geschichte der Region, die bereits in vorchristlicher Zeit von dem Samniten besiedelt worden war, entdeckt. Das musst du unbedingt gesehen haben!

Castello Svevo in Termoli

Castello Svevo in Termoli, Molise

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Eine kurios anmutende Turmburg ragt an der Küste Termolis in die Höhe. Leider mutet das Castello Svevo heute unvollständig an. Einerseits wurde es im frühen 13. Jahrhundert bei einem Angriff der Venezianischen Flotte arg in Mitleidenschaft gezogen und von Kaiser Friedrich II. neu erdacht, andererseits sorgte ein Erdbeben für schwere Schäden und forderte erneute Renovierungsarbeiten. Der Wehrgang des hohen quadratischen Turmes mag zwar fehlen, doch die einzigartig geböschte Form alleine mit ihren ungewöhnlichen Miniaturrondellen macht das Castello zu einer ganz besonderen Sehenswürdigkeit.

 

 

Fontana Fraterna in Isernia

Fontana Fraterna in Isernia, Molise

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In Isernia, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und zugleich drittgrößte Stadt der Molise, macht Recycling nicht einmal vor den Sehenswürdigkeiten halt. Der öffentliche Brunnen Fontana Fraterna wurde aus römischen und romanischen Materialien erbaut und 1835 generalsaniert. Sechs Wasserfontänen, umgeben von ungewöhnlicher Arkadenbauweise, werden durch verschiedene Bauschichten geschützt. Wenn du genauer hinsiehst, erkennst du unter anderem römische Blumenmotive, Götter-Inschriften und Verweise auf die Bauzeit des Brunnens.

 

Kathedrale von Termoli

Kathedrale von Termoli, Molise

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Wie so viele andere kirchliche Gebäude in der Molise auch, hat die Kathedrale von Termoli eine bewegte Geschichte hinter sich. Mit Wurzeln, die bis ins 6. Jahrhundert zurückreichen, wurde sie durch Erdbeben und Attacken der Ottomanen schwer in Mitleidenschaft gezogen, jedoch stets wiederhergestellt. Im oberen Teil der Fassade weitestgehend schmucklos, stützen kleine Säulen und Figuren das 22 Meter hohe Gebäude. Auch das Innere besticht durch schlichte, klare Linien, nachdem der nachträglich hinzugefügte barocke Ballast im Zuge von Renovierungsarbeiten entfernt wurde. Das klassische und doch faszinierende Gotteshaus zieht bis heute Besucher in seinen Bann.

Parco delle Morge Cenozoiche del Molise

Parco delle Morge Cenozoiche del Molise, Italien

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Im geologischen Zeitalter Känozoikum, vor ca. 66 Millionen Jahren und somit nach dem Aussterben fast aller Dinosaurier, entwickelten sich Europa und alle anderen Kontinente durch die Auffaltung der Alpen und des Himalaya. Damals entstanden auch die Morge – gewaltige Gesteinsformationen, die mitten im Hügelland der Molise emporragen. Ein eigener Park widmet sich diesem Naturphänomen. Entdecke diese faszinierende Region bei einer geführten Tour und erkunde die alten Höhlensiedlungen und Kultstätten, die einst als Schutz und spirituelle Einkehr dienten. Wandern, Biken, Klettern oder Trekking – zwischen den zehn Parkgemeinden erwarten dich beinahe täglich neue Hochgefühle.

 

 

Campitello Matese

Campitello Matese, Molise

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Die langgestreckte Lage der Molise ermöglicht dir nicht nur einen gemütlichen Strandurlaub, im Westen der Region kannst du dich im Winter sogar Ski- und Snowboardaction widmen. Bis in die 1960er Jahre stand eine einzige Schutzhütte für Schafhirten in Campitello Matese. Ein Jahrzehnt später war das gesamte Bergland mit 40 Pistenkilometern bereits erschlossen. Im Sommer kommst du in den Genuss landschaftlicher Schönheiten bei ausgedehnten Wander- und Klettertouren im Apennin.

Die samnitischen Theateranlagen von Pietrabbondante

Samnitische Theateranlagen von Pietrabbondante, Molise

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Ursprünglich an den Küsten Kampaniens beheimatet, wanderten die Samniten im 2. Jahrhundert v. Chr. weiter ins Landesinnere und siedelten sich unter anderem in Pietrabbondante an. Die Gemeinde wurde später von den Römern nicht urbanisiert, weswegen du heute noch auf diverse Zeugnisse des 82 v. Chr. vernichteten Volkes stößt. Besonders begeisternd: die Ruinen der weitläufigen Theateranlagen. Das Auditorium bot einst bis zu 2.500 Zusehern Platz. Forscher vermuten, dass dieses Gebiet einst als samnitischer Versammlungsort diente.

Alte Völker und neue Herren, Pilgerorte und Reservate erwarten dich bei einem Streifzug durch die Region. Die Top 10 Sehenswürdigkeiten der Molise bringen dir das kleine aber feine Gebiet mit seiner ganzen Vielfalt näher. Auf ZAINOO findest du noch viele weitere Tipps für deine nächste Italienreise!

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