Die besten Weihnachtsgerichte und -drinks in Italien

Als Heimat von Pizza, Pasta und feinen Weinen gilt Italien nicht umsonst als kulinarischer Hotspot mit Exportschlagern, die rund um die Welt gingen und gehen. Wie aber steht es um die weihnachtliche Küche? Europas Stiefel erwartet Besucher mit einer Reihe an regionalen Spezialitäten. Ob süß oder sauer, leicht oder herzhaft, Italiens Weihnachtsgerichte, Dessertes und die dazu passenden Weihnachtsdrinks begeistern Genießer immer wieder aufs Neue. Hier findest du die kulinarischen Highlights des Landes mit einer leckeren Mischung aus Altbekanntem und regionalen Geheimtipps.

Kein Fleisch am 24. Dezember

Vegetarisches Antipasti

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Vorneweg: In weiten Teilen Italiens gilt es als Tradition, am Abend des 24. Dezembers kein Fleisch zu servieren. Dieser Habitus liegt im katholischen Glauben begründet. Stattdessen gibt es ein ausladendes Menü mit mehreren Gängen. Der Fokus liegt ganz klar auf Fischgerichten und Meeresfrüchten, und so werden zunächst zahlreiche Antipasti (Vorspeisen) mit Gemüse, Nudeln und Fisch serviert, dann ein eigener Gang mit Nudelgerichten und Fisch, bevor als Hauptspeise abermals Fisch auf dem Teller landet. Danach werden die Geschenke ausgepackt.

Und danach?

Das traditionelle Weihnachts-Mittagessen findet am 25. Dezember statt und darf nur aus Gerichten aus dem Boden (alla terra) bestehen. Fleisch, Salami, Schinken, Fleischsoßen und verschiedene Braten brechen mit dem kurzzeitigen Fleisch-Fasten, dazu wird gerne Käse gereicht. Hernach werden wohlschmeckende Süßspeisen serviert. Im Gegensatz zu anderen Ländern gilt der 26. Dezember nicht als großer Feiertag. Viele Italiener essen auswärts, besuchen Freunde und Familie.

Weihnachtliche Fischgerichte

Weihnachtsgericht Pasta mit Muscheln

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Natürlich hat jede Region ihre besonderen Fischspezialitäten, die am 24. Dezember serviert werden. Frittierter Aal (capitone) und Stockfisch (baccalà fritto) gelten gemeinhin als besonders populär, und das nicht nur an den Küsten. Pasta genießen die Italiener bevorzugt mit Meeresfrüchten, beispielsweise Spaghetti mit Venusmuscheln. In Apulien landet Orata alla pugliese auf dem Teller. Hierbei handelt es sich um Goldbrasse, die mit Kartoffeln, Karotten und Sellerie zubereitet und mit Pecorino oder Parmesan verfeinert wird.

Pollo al riso

Das Festmahl am 25. Dezember lebt von einer Vielzahl an Fleischgerichten. Bei Vorspeisen kann das auch gerne Geflügel sein. Pollo al riso, also Huhn mit Reis, ist in ganz Italien verbreitet. Hierfür werden Fleisch und Reis getrennt gekocht. Sämtliche Knochen werden erst nach dem Kochen und Abkühlen vorsichtig entfernt. Nun wird das Fett aus der entstandenen Hühnerbrühe entfernt. Abschließend Reis und klein geschnittenes Fleisch in der Brühe aufkochen und als Suppe servieren.

Der Weihnachtsbraten

In Italien gibt es so viele Bratenvariationen wie Regionen. Ohne arrosto fehlt dem 25. Dezember das klassische Weihnachtsgefühl. Während Geflügel vornehmlich zu einem der ersten Gänge serviert wird, dominieren Rind- und Kalbfleisch für den Hauptgang. Meist mit Kartoffeln, ein wenig Gemüse und einer Soße serviert, verspricht dieses Gericht volle Mägen und anregende Gespräche. Alternativ wird mancherorts auch Ente oder Gans serviert.

Fleisch und Braten in ganz Italien

Was aber landet auf Italiens Tellern in den verschiedenen Regionen? In Sizilien darf es beispielsweise Farsumagru sein, ein mit Schinken, Tomaten und diversen Käsen gefüllter Rinder-Rollbraten. In der Toskana bedient man sich im Wald. Zum Wildschweinragout werden Pflaumen, Kräuter und Gemüse gereicht. Ebenso bietet sich Wildbraten mit Tagliatelle an. Auch der Porchetta, ein das ganze Jahr hindurch serviertes Gericht, erfreut sich großer weihnachtlicher Beliebtheit. Der gerollte, gegrillte Schweinebauch ist zwar zeitaufwändig zuzubereiten, das köstliche Ergebnis spricht aber für sich.

Panettone

Weihnachtskuchen Panettone

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Süßspeisen gehören zur italienischen Weihnachtsküche wie das Amen im Gebet. Der Panettone (in Peru als Panetón bekannt) stammt eigentlich aus Mailand, ist mittlerweile aber über weite Teile des Landes verbreitet. Der weiche, knetbare Weizensauerteig wird mit kandierten Früchten und Rosinen versehen und in einer Papiermanschette gebacken. Dadurch entsteht die berühmte Kuppelform mit einer Höhe von ca. 20 Zentimetern. Zu den leckeren Scheiben wird beispielsweise süßer Wein gereicht, wie Moscato oder Spumante.

Weitere süße Sünden

Naschkatzen erwarten an Weihnachten noch viele weitere Leckereien. In Verona werden beispielsweise die sternförmigen Kekse Frolle di Santa Lucia serviert oder der Panettone-artige Kuchen Pandoro, ebenfalls sternförmig und mit Puderzucker bestreut. Im Piemont darf hingegen der Torrone nicht fehlen. Der in Tafelform zubereitete Weiße Nougat wird in der Regel mit Haselnüssen und einer äußeren Oblatenschicht hergestellt. In Südtirol stehen hingegen Weihnachtskekse und Früchtebrot auf dem Speiseplan. Kampanien ist für seine Honigkekse Susamelli oder das Biskuitgebäck Diviniamore bekannt. In Umbrien wird hingegen ein besonders leckerer Apfelkuchen, das Rocciata di Assisi, hergestellt.

Ein Blick ins Glas

Weihnachtsgetränk Italien Weißer Glühwein

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Die Weihnachtsgetränke Italiens passen sich den Speisen an. Viele Braten werden von etwas schwereren Weinen begleitet, doch insgesamt regieren süffige, leichtere Drinks. Süßspeisen werden bevorzugt von leichten, spritzigen Weinen begleitet. Der Spumante ist ebenso häufig dabei wie der Moscato. Zwischendurch darf auch ein weißer Glühwein, also eine weißweinhaltige Weihnachtsvariante, auf dem Tisch stehen. Eine gute Tasse Kaffee wird vor allem abends gereicht. Der arrosto wird in der Regel von einem offenen Wein begleitet, während der fischhaltige 24. Dezember unter anderem nach Soave oder Prosecco verlangt.

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