Festa della Repubblica Italiana am 2. Juni

Festa della Repubblica Italiana am 2. Juni

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Wenn die Straßen und Gassen Italiens in der Nationalfarbe Savoyenblau leuchten, wenn der fünfzackige Stella d’Italia die großen Plätze schmückt und die Flugstaffel Frecce Tricolori ihre kunstvolle Show in den Himmel über den Foren zaubert, dann muss es der 2. Juni sein, Italiens Nationalfeiertag. Das Festa della Repubblica (dt. „Fest der Republik“) erinnert an das Referendum von 1946, als die Monarchie abgeschafft und die Republik als Staatsform eingeführt wurde. Bis die italienische Bevölkerung Grund zum Feiern hatte, sollten jedoch viele schwere Jahre ins Land ziehen.

Der Weg zum Referendum

Am 17. März 1861 wurde Viktor Emanuel II. aus dem Hause Savoyen in der damaligen Hauptstadt Turin zum König Italiens ausgerufen. Es war dies der Schlusspunkt der italienischen Einheitsbewegung Risorgimento, welche den Zusammenschluss der eigenstaatlichen Regionen und Fürstentümer des Landes erreichte. Zunächst stieg das Land zur Weltmacht auf, bemühte sich um die Kolonialisierung Ostafrikas und machte aus Norditalien ein industrielles Ballungszentrum, während der Süden hinterherhinkte und stellenweise mit großer Armut zu kämpfen hatte.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs taumelte Italien in eine katastrophale Staatskrise bedingt durch soziales Ungleichgewicht und politische Querelen zwischen marxistischen und liberal-konservativen Parteien – eine überaus prekäre, geradezu dramatische Situation, die den Aufstieg des Faschismus begünstigte. Durch König Viktor Emanuel III. legitimiert, ergriff der mit der Regierungsbildung beauftragte Benito Mussolini die Macht, höhlte die Demokratie sukzessive aus und ging ein Bündnis mit dem nationalsozialistischen Deutschen Reich ein, an dessen Seite Italien schließlich in den Zweiten Weltkrieg eintrat. Mit der Absetzung und Ergreifung Mussolinis sowie der Bildung einer Militärregierung unter Marschall Pietro Badoglio wurde das faschistische Regime abgesetzt und der Waffenstillstand von Cassibile mit den Alliierten am 8. September 1943 unterzeichnet. Die Kämpfe im vom Deutschen Reich besetzten Norden sollten noch bis zum 29. April 1945 andauern.

Das Referendum von 1946

Der stark diskreditierte Viktor Emanuel III. dankte am 9. Mai 1946 ab, sein Sohn Umberto II. wurde König von Italien. Umbertos Macht wurde jedoch bis zum 2. und 3. Juni 1946 eingefroren, als ein bereits vor dem Machtwechsel beschlossenes Referendum über die künftige Staatsform des Landes entschied. Umbertos Machtübernahme wurde vor allem strategische Bedeutung zugemessen, da er beim Volk als deutlich populärer als sein Vater Viktor Emanuel III. galt. Mit 54,3 % oder 12,717,923 Stimmen (zu 10,719,284 Gegenstimmen) entschieden sich die Italiener – Südtirol, Triest und Gorizia nahmen nicht am Referendum teil – für eine Republik. Umberto II. musste das Land bereits am 18. Juni verlassen und ging nach Portugal ins Exil. Die Verfassung verbot eine Rückkehr nach Italien.

Bereits 1948 bestimmte die Regierung den 2. Juni als Nationalfeiertag Italiens. Zwischen 1977 und 2000 fanden die Feierlichkeiten jeweils am ersten Sonntag im Juni statt, seit 2001 werden sie wieder am 2. Juni begangen.

Die große Parade in Rom

Das Festa della Repubblica Italiana wird im ganzen Land am 2. Juni gefeiert. Im Mittelpunkt stehen verschiedene große Paraden durch sämtliche Städte sowie viele Dörfer. Die Hauptfeierlichkeiten konzentrieren sich allerdings auf Rom. In der Hauptstadt wird seit 1948 mit wenigen Ausnahmen – die Feierlichkeiten von 1963 wurden wegen dem Tod von Papst Johannes XXIII. in den November verschoben, jene 1976 aufgrund des verheerenden Erdbebens im Friaul bis auf die traditionelle Kranzniederlegung komplett gestrichen – eine große Militärparade an den Kaiserforen zu Ehren der Republik abgehalten. Vor den Augen der wichtigen Amtsträger im Staat marschieren verschiedenste Einheiten, darunter Armee, Marine, Finanzpolizei und Feuerwehr, in einer feierlichen Zeremonie, begleitet von einer begeisternden Show der Kunstflugstaffel Frecce Tricolori. Danach wird ein Lorbeerkranz am Grab des unbekannten Soldaten niedergelegt. Nachmittags werden die Gärten des Quirinalspalastes, der Präsidentenamtssitz am Colle Quirinale, für die Bürger geöffnet. Verschiedene militärmusikalische Aufführungen begleiten die Feierlichkeiten.

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