Der italienische Norden ist Heimat landschaftlicher Vielfalt. Hohe Bergregionen und wellige Hügeln treffen auf flache, endlos erscheinende Ebenen und, je nach Region, sogar den einen oder anderen Küstenstreifen. Venetien ist keine Ausnahme. Zwischen Österreich und der Adria gelegen, erwarten dich die gewaltigen Dolomiten mit schneebedeckten Gipfeln, fruchtbare Lagunen mit kleinen Inseln, gewaltige Seen und abwechslungsreiches Kulturland. Natürlich findest du hier auch eine Reihe an großen, weltbekannten Städten und verstecken Schätzen. Unsere Top 10 Sehenswürdigkeiten von Venetien zeigen dir beides – urbane Highlights und kleine Schmuckstücke abseits der bekannten touristischen Pfade. Bitte anschnallen, denn jetzt geht’s los!
Arena von Verona
Römische Amphitheater gibt es in ganz Italien und weiten Teilen Europas. Was also, fragst du dich bestimmt, ist besonders an jenem in Verona? Die 30 n. Chr. errichtete Arena ist nicht nur richtig gut erhalten, sondern wird sogar heute noch für Veranstaltungen genützt. Einst lag die Arena außerhalb der Stadtmauern und erstreckte sich über eine Fläche von 18.696 m². Wo einst blutige Gladiatorenkämpfe stattfanden, entstand im Mittelalter der Steinbruch für die wachsende Stadt, nachdem die Außenringe des Amphitheaters durch ein schweres Erdbeben weitestgehend zerstört worden waren. Erst im 20. Jahrhundert wurden die Pläne zur Renovierung umgesetzt, und so erlebst du heute vor allem in den Sommermonaten spektakuläre Open-Air-Konzerte und klassische Opern in ebenso klassischem Ambiente.
Markusplatz in Venedig
Obwohl es zahlreiche Plätze in Venedig gibt, ist der Markusplatz („Piazza San Marco“) der einzige, der im Italienischen auch den Namen „Piazza“ in sich trägt. Im 9. Jahrhundert angelegt, findest du hier einige der wichtigsten und prächtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wie der Name bereits besagt, erwartet dich hier unter anderem die Markuskirche, in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts erbaut und seither ständig erweitert. Auch am prächtigen Dogenpalast mit seinem freistehenden Campanile, dem Markusturm, ist kein Vorbeikommen. Eingefasst von den Prokuratien, Venedigs einstigen Verwaltungsgebäuden, kommst du aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Canal Grande
Wenn du an Venedig denkst, dann sicher auch an die Gondolieri, welche die Kanäle der Stadt queren. Der S-förmige Canal Grande ist die Hauptwasserstraße Venedigs und führt auf knapp vier Kilometern mitten durch die Stadt. Lass dich vom stillen Wasser und den bunten Fassaden entlang des Kanals verzaubern, und genieße eine kleine Ausfahrt, vorbei an zahlreichen Brücken und einigen der schönsten Monumente Venedigs. Über 200 Adelspaläste und so manche Kirche begleiten deine Reise auf dem Wasser. Aber aufgepasst, Baden ist im Canal Grande streng verboten!
Cappella degli Scrovegni in Padua
Der reiche Bankier Enrico Scrovegni kaufte 1300 die verfallene Arena in Paduas Außenbezirken und verwandelte sie in einen Familienpalast. Zwar wurde der Palast schon vor langer Zeit zerstört, doch die eindrucksvolle Kapelle Cappella degli Scrovegni hat die Jahre einigermaßen überdauert. Scrovegni verpflichtete einst den berühmten Freskenmaler Giotto di Bondone und den für seine Skulpturen bekannten Giovanni Pisano, um den Innenraum entsprechend auszugestalten. Leider überlebten nicht alle Kunstwerke aufgrund von Umwelt- und Gebäudeschäden sowie schwere Bombenschäden während des Zweiten Weltkriegs, weswegen die Kapelle seither dauerrenoviert wird. Aktuell bekommt nur eine stark begrenze Besucherzahl für jeweils 15 Minuten Zutritt, aber sei dir sicher: Das Warten lohnt sich!
Teatro Olimpico in Vicenza
Mit dem Ende der Antike büßte das klassische Theater mehr und mehr an Wichtigkeit ein. Das erste freistehende autonome Theatergebäude Europas seit dieser Hochphase wurde erst im 16. Jahrhundert errichtet und ist mittlerweile Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Vicenzas Teatro Olimpico wurde im Stil des römischen Theaters erbaut und interpretierte klassische antike Formen auf verspielte Weise neu. Prächtige Säulen und Balustraden erinnern an die Gründerväter. Bis heute finden regelmäßig Vorstellungen in diesem eindrucksvollen Theater für 800 Zuschauer statt.
Basilika des Heiligen Antonius in Padua
In Padua erwartet dich nicht nur Kapellen-Kunst, sondern auch eines der wichtigsten Heiligtümer der katholischen Welt. Die Basilika des Heiligen Antonius gilt als eines von weltweit acht internationalen Heiligtümern und zieht Jahr für Jahr zigtausende Besucher aus aller Herren Länder an. Ursprünglich wurde die Kirche im römisch-gotischen Stil errichtet, um das Grab des heiligen Antonius von Padua zu beherbergen, das sich mittlerweile in der angrenzenden Grabkapelle befindet. Vier Kreuzgänge durchziehen dieses mächtige Gebäude, das innen von Donatellos Meisterwerken beherrscht wird. Sieben Skulpturen, 21 Reliefs, prächtige Altare und Kandelaber verleihen dem hohen Gebäude prunkvollen Charme.
Drei Zinnen
Der Norden Venetiens ist unter Wanderern, Skifahrern und Bergsteigern besonders beliebt. Hochaufragende Felsgiganten bieten die Kulisse für sportliche und durchaus abenteuerliche Touren. Kaum eine andere Berggruppe ist so bekannt wie die an Südtirol angrenzenden Drei Zinnen in den Sextner Dolomiten. Das Wahrzeichen der Region mit seinen zwischen 2.700 und 2.999 m hohen Gipfeln gilt als Wiege zahlreicher Alpinsportarten und Zentrum für den sommerlichen wie winterlichen Massentourismus. Tiere und Pflanzen passen sich den Gegebenheiten geschickt an. Hier findest du unter anderem Murmeltiere, Gämsen und Schneehasen sowie Edelweiß, Enzian und Glockenblume – ein Naturparadies für jede Jahreszeit.
Burano
In Venedigs Lagunenlandschaft triffst du auf große und kleine Inseln im dreistelligen Bereich. Die größte und am dichtesten besiedelte ist Burano. Sie besteht eigentlich aus vier eng aneinander liegenden, durch Brücken verbundene Inseln und war einst das regionale Zentrum der Fischerei und Spitzenstickerei. Letztere stellt bis heute die mittlerweile legendären Burlano-Spitzen her, die als absolutes Luxusgut gelten. Die kunterbunten Häuser sind ein beliebtes Motiv für Fotografen und Maler. Mit dieser Farbpracht demonstrierten die Fischer einst ihre Individualität. Bis heute leuchten Buranos Fassaden bei Tag und Nacht.
Villa Pisani am Brentakanal
Im ausgehenden Mittelalter entwickelte sich die Republik Venedig zur internationalen Handelsmetropole und Heimat reicher Kaufleute, die sich opulente Prunkbauten errichten ließen. Eines der berühmtesten Beispiele für eine solche venezianische Villa ist „La Nazionale“, die Villa Pisani am Brentakanal in Stra bei Padua. Das gewaltige Anwesen mit 114 Zimmern und vier Flügeln wurde mit Stuck und grandiosen Fresken ausgestattet. Mindestens so grandios wie das Innenleben der Villa ist ihr im 19. Jahrhundert umgestalteter Garten. Sechs Wege führen mitten durch das elf Hektar große Gelände samt komplexem Irrgarten.
Ponte degli Alpini in Bassano del Grappa
Was bitte, wirst du dich wahrscheinlich fragen, soll an einer Fußgängerbrücke aus Holz denn so besonders sein? Die Ponte degli Alpini, auch Ponte Vecchio oder Ponte di Bassano genannt, wurde vermutlich bereits im 12. Jahrhundert errichtet und verband die vom Fluss Brenta getrennten Siedlungen Bassano del Grappas miteinander. Hier befand sich einst auch eine strategisch wichtige Handelsstraße nach Vicenza, weswegen die Brücke im Lauf ihrer Geschichte unzählige Male beschädigt oder sogar zerstört wurde. Die Bevölkerung ließ sich jedoch nicht unterkriegen und baute sie immer wieder neu auf. Noch heute ist die Ponte degli Alpini für Fußgänger geöffnet.
Ob urbanes Zentrum oder kleine Kostbarkeit, Venetien ist weithin für seine Pracht und Vielfalt bekannt. Erlebe die großen Städte, romantischen Lagunen und Kanäle, alpinen Wunderwerke, heißen Strände und historischen Denkmäler aus nächster Nähe – auf ZAINOO findest du Top-Tipps für deinen Urlaub in Venetien!