Roms historisches Zentrum mit den Vatikanstätten

UNESCO Welterbe Roms historisches Zentrum

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Jetzt mal ehrlich unter uns Gebetsschwestern: Was sollen wir dir noch großartig über Rom erzählen? Italiens Hauptstadt, Weltmetropole, Brutstätte des Römisches Reichs, Heimat einiger der prächtigsten Sehenswürdigkeiten der Welt, reich an begeisternder Geschichte, kulturellen Monumenten und einigen der bedeutendsten Kunstwerke überhaupt. Natürlich zählt die Altstadt, gemeinsam mit sämtlichen Vatikanstätten, zum UNESCO-Weltkulturerbe. Warum? Das müssen wir dir nicht näher erklären. Was es jedoch so alles zu sehen gibt, und welche Rosinen du dir bei deinem nächsten Besuch auf jeden Fall herauspicken solltest, verraten wir dir natürlich nur zu gerne.

Die wachsende Welterbestätte

Anstatt abermals die Geschichte von Romulus und Remus herunterzuleiern (dazu findest du hier mehr), gehen wir lieber gleich in die Vollen. Wusstest du bereits, dass die UNESCO-Weltkulturerbestätte Rom in ihrer ersten Version deutlich kleiner war als heute? Rom erhielt 1980 als zweite italienische Stätte diese Ehre (ein Jahr nach den Felsbildern der Valcamonica und gleichzeitig mit Santa Maria delle Grazie in Mailand). Die exterritorialen vatikanischen Besitztümer gehörten ursprünglich nicht zu diesem illustren Kreis und wurden erst in Etappen – 1984 und 1990 – zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Insgesamt umfasst das geschützte historische Zentrum Roms heute eine Fläche von 1.446,2 ha, ergänzt durch 38,9 ha in vatikanischem Besitz.

Über 25.000 szenische, historische und archäologische Sehenswürdigkeiten, umrahmt von der Aurelianischen Mauer und der Gianicolesi-Mauer, erwarten dich, und hier sind einige der absoluten Highlights Roms für dich auf einen Blick:

Antikes Rom

Als Brutstätte des Römischen Reichs – nomen est omen, wenn du so willst – konnte sich Rom sein antikes Antlitz bis heute bewahren. Monumente des einstigen Weltreichs dominieren bis heute das Stadtbild, und das in vielen Fällen sogar wirklich gut erhalten. Wo anfangen? Am besten hier:

  • Forum Romanum: Bereits zu Beginn des 7. Jahrhunderts v. Chr. plante der etruskische König Lucius Tarquinius Priscus ein sumpfiges Tal in seine Stadtplanung ein. Im Römischen Reich entstand hier schließlich der Mittelpunkt des Stadtlebens. Das heutige archäologische Areal umfasst diverse religiöse und weltliche Bauten, wie die Überreste alter Tempel und Basiliken. Erweitert durch die Kaiserforen, tragen dich nur wenige Schritte in das Herz der römischen Kulturgeschichte.
  • Mausoleen: Unter den zahlreichen Mausoleen der alten römischen Stadt ragen derer zwei hervor. Die Engelsburg wurde ursprünglich als Ruhestätte für Hadrian und dessen Nachfolger errichtet. Von den Päpsten zur Kastellburg umgebaut, beherbergt es seit dem frühen 20. Jahrhundert ein Museum. Das Augustusmausoleum, in dem unter anderem Kaiser Augustus sowie verschiedene bedeutende römische Persönlichkeiten begraben liegen, wird aktuell renoviert und soll ab 2019 wieder für Besucher geöffnet werden.
  • Pantheon: Eines der besterhaltenen Bauwerke der römischen Antike basiert eigentlich auf einem kleinen Tempel aus vorchristlicher Zeit. Längst wuchs das Pantheon über diese bescheidenen Anfänge hinaus und hielt sogar 1.700 Jahre lang den Rekord für die größte Kuppel der Welt. In der Renaissance wurde das heute als Kirche genutzte Gebäude zur Ruhestätte berühmter Künstler, darunter Peruzzi und Raffael, der sich in einem antiken römischen Sarkophag bestatten ließ.
  • Siegessäulen: Im 2. Jahrhundert n. Chr. begann man mit dem Bau monumentaler Siegessäulen von denen bis heute noch viele in den Himmel ragen. Zu den bekanntesten ihrer Art zählen die Trajanssäule, die als Vorbild für sämtliche Nachfolgebauten gilt, sowie die knapp 30 Meter hohe Mark-Aurel-Säule mit ihrem eindrucksvollen Bildrelief.
  • Kolosseum: Was wäre Rom ohne sein Kolosseum? Das größte Amphitheater der Welt diente einst als Schauplatz für die Brot-und-Spiele-Philosophie römischer Kaiser. Bis heute reflektiert die Ruine den Gipfel antiker Baukunst. Berechnungen zufolge strömten bis zu 50.000 Zuschauer durch die 80 Eingänge, um blutrünstigen Spektakeln und halsbrecherischen Wagenrennen beizuwohnen. Noch heute finden Konzerte und Veranstaltungen in diesem historischen Ambiente statt.

 

Die Plätze

Neben dem Forum zählen noch zahlreiche weitere Plätze zur UNESCO-Weltkulturerbestätte Rom. Sie beheimaten geradezu legendäre Sehenswürdigkeiten und Monumente mit langer Geschichte. Mach doch einen kleinen Abstecher zu:

  • Piazza Navona: Gleich drei spektakuläre Brunnen erwarten dich hier, darunter Gian Lorenzo Berninis wohl berühmteste Arbeit, der Fontana dei Quattro Fiumi.
  • Largo di Torre Argentina: In den 1920er Jahren förderten systematische Ausgrabungen im Stadtviertel Pigna Ruinen unzähliger Tempeln zu Tage.
  • Piazza Venezia: Am Fuße des Kapitols liegt dieser nach dem Palazzo Venezia benannte Platz. Dieser Hauptverkehrsknotenpunkt ist unter anderem für das imposante Monumento Vittorio Emanuele II
  • Piazza di Trevi: Wie der Name bereits vermuten lässt, stößt du hier auf den Trevi-Brunnen, den wohl wichtigsten und bekanntesten Brunnen der Stadt. Der kunstvolle Übergang vom Spätbarock zum Klassizismus verzaubert bis heute.
  • Piazza del Popolo: Bereits in der Antike war dieser Platz der Eingang Roms. Heute erheben sich die beiden Zwillingskirchen, Santa Maria del Popolo und Santa Maria dei Miracoli, in die Lüfte.
  • Campo de’Fiori: Rund um die Statue des Philosophen Giordano Bruno stößt du auf einen der schönsten Märkte der Stadt mit seiner namengebenden Blumenpracht.
  • Piazza di Spagna:.. Spanisch… Spanische Treppe! Der beliebte Touristentreffpunkt führte ursprünglich zur spanischen Botschaft im Vatikan. Ausländer ohne Aufenthaltsgenehmigung konnten seinerzeit zum Armeedienst verpflichtet werden. Aber keine Sorge, das ist heute nicht mehr der Fall.

 

Vatikanstadt

Roms historisches Zentrum

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Technisch gesehen, ist die Vatikanstadt eine UNESCO-Welterbestätte für sich und wurde 1984 als einziger Staat der Welt in seiner Gesamtheit in diese Liste aufgenommen. Über den Petersplatz mit dem Petersdom gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen, was du nicht so und so schon längst weißt. Was dabei schon mal unter den Tisch fällt, sind die Vatikanischen Museen, welche die päpstlichen Kunststammlungen beherbergen. Der Papstpalast mit der Sixtinischen Kapelle begeistert mit verschiedensten Meisterwerken, die vom Alten Ägypten bis zur zeitgenössischen Kunst reichen.

Vatikanische Besitztümer

Sie werden oft übersehen, wenn es um die Auflistung der vatikanischen Prachtbauten geht, und erhielten erst 1990 nach der zweiten Gebietserweiterung den Weltkulturerbe-Status. Zu den extraterritorialen Stätten zählen unter anderem:

  • Sankt Paul vor den Mauern: Seinen Namen erhielt San Paolo fuori le Mura aufgrund der Lage außerhalb der Aurelianischen Stadtmauer. Durch ein Feuer im 19. Jahrhundert schwer beschädigt und unter Luigi Poletti rekonstruiert, wurde hier 2006 das Grab des Apostels Paulus wiederentdeckt.
  • Santa Maria Maggiore: In Ihrer wechselhaften Geschichte erfuhr Santa Maria Maggiore mehrere Neu- und Umbauten auf antikem Fundament. Lass dich in den Bann dieser architektonischen Meisterleistung mit den Kuppeln und dem imposanten Glockenturm ziehen.
  • San Giovanni in Laterano: Die Laterankirche war Roms erste Kathedrale. Ihr vergleichsweise schlichtes Erscheinungsbild verbirgt monumentale Größe, durch barocke Restaurationsarbeiten opulent ausgestattet.
  • Palazzo di Propaganda Fide: Neben der Spanischen Treppe ist dieser Palast das zweite Highlight an der Piazza di Spagna. Dieses Epitom römisch-barocker Kunst beherbergt ein Jesuitenkolleg und bleibt der Öffentlichkeit verschlossen.
  • Palazzo della Cancelleria: Roms erster Renaissancepalast diente dem Kirchenstaat einst als Regierungssitz. Hinter der Hauptfassade aus Travertin-Steinen erwartet dich der prächtige „Saal der hundert Tage“.

 

Rom ist einfach unglaublich und wir könnten noch ewig so weitermachen. Auf ZAINOO findest du noch unzählige weitere Sehenswürdigkeiten und Tour-Vorschläge für deinen nächsten Aufenthalt in Rom. Für deinen Besuch der Ewigen Stadt solltest du auf jeden Fall mehrere Tage einplanen, um die Grandezza zumindest annähernd erfassen und erleben zu können. Wir wünschen dir viel Spaß und gute Reise!

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