Giorno dell’Unità Nazionale e delle Forze Armate am 4.11.

Giorno dell'Unità Nazionale e delle Forze Armate am 4. November

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Nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Villa Giusti am 3. November 1918 endete der Erste Weltkrieg für Italien. Um an dieses monumentale Ereignis zu erinnern und den Gefallenen zu gedenken, wurde bereits im Folgejahr ein Feiertag am 4. November eingeführt, der Giorno dell’Unità Nazionale e delle Forze Armate, was übersetzt so viel wie „Tag der nationalen Einheit und der Streitkräfte“ bedeutet. Heutzutage kein arbeitsfreier Tag mehr und stattdessen am folgenden Sonntag zelebriert, verlor der 4. November zwischenzeitlich an Bedeutung und wurde erst in den letzten 15 Jahren wiederentdeckt.

Auflösung der Italienfront

Nach der vernichtenden Niederlage in der Zwölften Isonzoschlacht im Oktober/November 1917 wurden die italienischen Streitkräfte zum Piave zurückgedrängt. Während die Entente an anderen Stellen Siege einfuhr, befand sich Österreich-Ungarn an der Italienfront im Aufwind, wenngleich die Truppen mit Nachschubproblemen und die k.u.k.-Monarchie mit politischen Unruhen zu kämpfen hatten. Durch schwere Regenfälle und Hochwasser verzögert, begann am 24. Oktober 1918 schließlich die entscheidende Schlacht an der Italienfront des Ersten Weltkriegs. Schauplatz: Vittorio Veneto am Rande der oberitalienischen Tiefebene.

Unterstützt durch französische und englische Truppen, konnten die Italiener schließlich nach und nach weite Teile Friauls und Trentinos erobern. Dabei profitierten sie vom politischen Zerfall der k.u.k.-Monarchie. Die ungarische Regierung hatte ihre Truppen bereits am 24. Oktober zurückgerufen, um den Südosten des Landes zu verteidigen, vier Tage später begannen die Zersplitterung. Zunächst wurde die Tschechoslowakei gegründet, danach spalteten sich einige weitere Staaten ab und schlossen sich dem späteren Jugoslawien an, bevor sich Österreich-Ungarn mit dem Austritt Ungarns am 31. Oktober formal auflöste. Österreich bemühte sich um einen raschen Waffenstillstand, der schließlich am 3. November 1918 um 15 Uhr in der Villa des Grafen Giusti del Gardino unterzeichnet wurde und exakt 24 Stunden später in Kraft trat. Die Kämpfe an der Italienfront waren offiziell beendet.

Der 4. November damals und heute

Bereits 1919, ein Jahr nach Kriegsende, wurde der 4. November als italienweiter Feiertag eingeführt. Zwischenzeitlich von der faschistischen Regierung instrumentalisiert, erhielt er nach dem Zweiten Weltkrieg seinen ursprünglichen Namen zurück und sollte Solidarität mit den Streitkräften zeigen. Bis 1976 galt der 4. November auch als arbeitsfreier Feiertag, wurde aber im Folgejahr nach der Neugestaltung des italienischen Feiertagkalenders auf den ersten Sonntag Im November gelegt. Dieser Schritt geht Hand in Hand mit der sinkenden Bedeutung des Tages, ausgehend von der 68er-Bewegung und verschiedenen radikalen Gruppen. Erst in den frühen 2000ern erlangte der Giorno dell’Unità Nazionale e delle Forze Armate wieder ein wenig von seiner eigentlichen Bedeutung zurück. Den Anstoß dafür gab der damalige Präsident Carlo Azeglio Ciampi.

So wird am 4. November gefeiert

Auf offizieller Ebene beginnt der Festakt des 4. Novembers mit der Huldigung des Milite Ignoto („Unbekannter Soldat“) in Rom. Besuche der militärischen Gedenkstätte Redipuglia, wo 100.000 während dem ersten Weltkrieg gefallene Soldaten beerdigt wurden, und Vittorio Veneto stehen ebenfalls auf dem Programm der Staatspitze. Der Präsident und der Verteidigungsminister danken dem Militär in einer Ansprache. Vor dem Quirinalspalast in Rom wird die feierliche Wachablösung der Corazzieri und des 4. Carabinieri-Regimentes zu Pferde inszeniert. In vielen italienischen Städten finden Paraden und Konzerte von Militärkapellen statt, begleitet von weiteren regionalen Festakten. Außerdem öffnen die Kasernen der italienischen Streitkräfte ihre Tore für die Bevölkerung. Bei diesem Tag der offenen Tür finden unter anderem Paraden, Demonstrationen und Ausstellungen statt.

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