Die Top 10 Sehenswürdigkeiten der Abruzzen

Geographisch eher Mittelitalien zuzurechnen, gelten die Abruzzen dennoch als nördlichste Region Süditaliens, unter anderem weil sie viele Jahrhunderte zum Königreich von Sizilien gehörten. Abgesehen von einem flachen Küstenstreifen und einer Hügellandschaft, prägt der Abruzzische Apennin ca. zwei Drittel der Fläche. Entsprechend abwechslungsreich gestaltet sich die Natur von herrlichen Stränden über weite Nationalparks bis hin zu großen Skigebieten. Und dann ist da noch die faszinierende Geschichte, die sogar in prähistorische Zeiten zurückreicht. All das ergibt eine Region, die du unbedingt besuchen solltest. Mit den Top 10 Sehenswürdigkeiten der Abruzzen picken wir die Rosinen für dich heraus.

Rocca Calascio

Rocca Calascio, Abruzzen

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Mitten im Nationalpark Gran Sasso erhebt sich die höchstgelegene Burganlage des gesamten Apennin auf 1.460 m. Bereits im 10. Jahrhundert wurde mit den Arbeiten an der Rocca Calascio, der Festung über der Ortschaft Calascio, begonnen. Ursprünglich nur als Wehrturm geplant, entstand später eine mächtige Wehranlage, die jedoch nie belagert wurde. Rocca Calascio wurde bei zwei schweren Erdbeben in den Jahren 1461 und 1703 stark beschädigt, im Gegensatz zum Dorf allerdings nicht wieder aufgebaut. In den 1980ern drehte Richard Donner die letzte Szene von „Der Tag des Falken“ in dieser einst so mächtigen Burg.

Santa Maria di Collemaggio in L‘Aquila

Mit ihren roten und weißen Steinen auf der Fassade gilt die romanisch-frühgotische Kirche Santa Maria di Collemaggio in L’Aquila als kleines Schmuckkistchen. Erbaut durch Pietro del Murrone, den späteren Papst Coelestin V., ist sie die ehemalige Hauptkirche der Cölestiner. Im Inneren befindet sich ein gläserner Reliquienschrein mit den Gebeinen des Ordensgründers. Aktuell kannst du Santa Maria di Collemaggio leider nicht in vollem Glanz erleben, da sie beim schweren Erdbeben von L’Aquila 2009 stark beschädigt wurde. Coelestins Schrein konnte jedoch unversehrt geborgen werden.

Santo Stefano di Sessanio

Santo Stefano di Sessanio, Abruzzen

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Das bereits erwähnte verheerende Erdbeben von 2009 zog auch Santo Stefano di Sessanio in Mitleidenschaft. Noch kämpft der auf 1.250 m gelegene Ort mit den Nachwirkungen. Und doch strahlt der mittelalterliche Stadtkern weiterhin ungebrochene Faszination aus. Viele Gebäude und Monumente wurden unter den Medici erbaut, darunter das mächtige Dorfportal und der leider eingestürzte Turm. Faszinierende Kirchen, Klöster und Palazzi lassen den einstigen Glanz erahnen.

Santuario della Madonna dello Splendore in Giulianova

Der Überlieferung nach erschien die Jungfrau Maria am 22. April 1557 einem Schreiner in Giulianova. Als er von seinen Mitmenschen verspottet und angegriffen wurde, schritt die Mutter Gottes ein, schützte den Schreiner und ließ Wasser aus einem Felsen entspringen. Die hier entstandene Wallfahrtskirche zieht bis heute Pilger aus ganz Italien an. Am 22. April findet das jährliche Fest der Madonna statt. In einer feierlichen Prozession wird die Marienstatue durch den Ort getragen. Das solltest du unbedingt gesehen haben!

Fortezza di Civitella del Tronto

Italiens größte Festung, die zweitgrößte in ganz Europa ihrer Art hinter der Festung Hohensalzburg im österreichischen Salzburg, thront über der Gemeinde Civitella del Tronto im Herzen des Nationalparks Gran Sasso. 1556/57 verteidigten die Bewohner monatelang den Ort erfolgreich gegen François de Guise. Mehrfach umgebaut und lange Zeit der Bedeutungslosigkeit verfallen, strahlt sie seit umfassenden Renovierungsarbeiten 1973 wieder in altem Glanz. Bei einem Rundgang über das Festungsgelände, wie ein Schiff geformt, spürst du den Heldenmut der Einwohner förmlich.

Nationalpark Gran Sasso und Monti della Laga

Nationalpark Gran Sasso und Monti della Laga, Abruzzen

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Rund um das Gebirgsmassiv Gran Sasso d’Italia erwartet dich eine der schönsten Regionen Italiens, die seit 1991 als Naturpark gilt. Mit einer Fläche von 141.341 Hektar, überwiegend im bergigen Apennin gelegen, wanderst du durch eines der größten Schutzgebiete Europas. Seltene Pflanzen- und Tierarten, wie das Abruzzen-Edelweiß und die Abruzzen-Gämse, begleiten den Weg. Mitten durch den Nationalpark zieht sich die Strada Maestra del Parco. Diese Strecke, mittlerweile touristisch erschlossen, ist vor allem bei Ausflugsfahrer beliebt.

Vasto

Vasto ist eine der wenigen Küstenstädte der Abruzzen. Am weiten Sandstrand genießt du das Dolce Vita, schwimmst ein wenig und holst dir eine gesunde Bräune. Du solltest aber unbedingt die Altstadt besichtigen mit ihren vielen tollen Sehenswürdigkeiten. Santa Maria Maggiore wurde bereits Ende des 12. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. Hier befindet sich eine von vielen angeblichen Dornenkronen Christi. Nicht minder eindrucksvoll: Castello Caldoresco, die mächtige Renaissance-Festung.

Ponte del Mare in Pescara

Ponte del Mare in Pescara, Abruzzen

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Wie wäre es mit etwas Modernem zur Abwechslung? Erst Ende 2009 eröffnet, verbindet die zweiteilige Ponte del Mare die Riviera-Küste im Süden Pescaras mit dem Norden der Stadt. Mit stolzen 466 m ist sie die größte Fußgänger- und Radfahrerbrücke Italiens. Lass einfach das Auto stehen und freu dich auf einen gemütlichen Spaziergang. Nacht verzaubert dich die verspielt geschwungene Ponte del Mare mit ihrem Farbenspiel, das im geradezu spektakulären Kontrast zum Stadtpanorama und dem Meer steht.

Nationalpark Abruzzen

Nationalpark Abruzzen, Abruzzen

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Obwohl er eigentlich auch Latium und Molise in seinem Namen trägt, liegt der Nationalpark eben doch zu drei Vierteln in den Abruzzen in der Provinz L’Aquila. Als ältester Naturpark der Region trägt er zum Schutz bedrohter Tierarten bei. Größte Attraktion sind die Braunbären – über die genaue Zahl streiten die Experten – sowie Wölfe, Abruzzen-Gämsen und sogar einzelne Luchse. Wenn du sportlich unterwegs bist, lädt dich der Nationalpark, je nach Jahreszeit, zu Rad- und Trekkingtouren, Kanufahrten, Ski-Action und Langlaufen ein.

Costa dei Trabocchi

Costa dei Trabocchi, Abruzzen

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Wenn du die abruzzesische Küste entlangspazierst, stößt du wahrscheinlich auf kleine Holzhäuschen auf Pfählen. Solche Trabocchi wurden ab dem Mittelalter für den Fischfang errichtet. Entlang der 70 km langen Costa dei Trabocchi stößt du auf viele dieser Pfahlbauten, von denen heute nur wenige noch ihre ursprüngliche Form aufweisen. Manche wurden durch Stahl- und Eisenkonstruktionen verstärkt, andere zu Ferienhäusern und kleinen Fischrestaurants umgebaut. Dazwischen stößt du auf prächtige Sandstrände und wild bewachsene Hügel, die den Charakter dieser besonderen Fischergalgen mit ihren gewaltigen, robusten Netzen betonen.

Lass dich von der faszinierenden Natur der Abruzzen verzaubern, wandle auf den Spuren früherer Kulturen und finde innere Ruhe in den monumentalen Kirchen der Region – ein Urlaub im Norden Süditaliens lohnt sich immer. Auf ZAINOO findest du noch viele weitere tolle Reiseziele in ganz Italien!

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