Die schönsten Orte in Treviso & Verona

©Bigstock.com/Maugli-l

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Die Region Venetien ist Heimat einiger der größten Städte Italiens, überaus bevölkerungsreich und nicht nur bei Touristen sehr beliebt. Zugleich finden sich hier unzählige kleine, etwas weniger bekannte Perlen, die sich ihre Ursprünglichkeit bewahren konnten, die in längst vergangene Tage entführen und zugleich die magisch anziehende Quintessenz des italienischen Nordens gekonnt einfangen. Die Vereinigung „I borghi più belli d’Italia“ macht es sich zur Aufgabe, eben jenen kleinen Schönheiten eine eigene Plattform zu geben. Vier der schönsten Orte Italiens erwarten dich in der Provinz Treviso, zwei weitere in der Provinz Verona – ideal, um ein etwas anderes Venetien hautnah zu erleben.

Provinz Treviso

Die ursprünglich keltisch besiedelte Provinz Treviso ist überaus flach mit einigen Hügeln im Norden. Hier finden sich zahlreiche Weinanbaugebiete. Manche von ihnen, wo der geschützte Schaumwein Prosecco seinen Ursprung nimmt, zählen inzwischen sogar zum UNESCO-Welterbe. Inmitten dieser prächtigen Natur erwarten dich zudem vier besonders schöne Orte, die Weinkultur mit faszinierender Geschichte verbinden.

Asolo

Asolo Prosecco zählt zu den edelsten Tropfen des klassischen Prosecco-Gebiets. Die hügelige Landschaft dieser Gemeinde (ca. 8.900 Einwohner) bietet sich für den Anbau verschiedenster Weine an. Bereits in vorchristlicher Zeit siedelten sich hier erste Völker an, Ruinen der späteren römischen Stadt Acelum kannst du auch heute noch besuchen, beispielsweise in der Villa Freya. Zudem erwarten dich zahlreiche prächtige Bauten, wie der imposante Dom Santa Maria Assunta, dessen heutiges Erscheinungsbild im 16. Jahrhundert entstand, oder die Villa Scotti-Pasini mit ihren hängenden Gärten. 276 Stufen führen dich zur mittelalterlichen Rocca, die seit dem 13. Jahrhundert auf dem Gipfel des Monte Ricco, hoch über dem Ort, thront.

Cison di Valmarino

Eine weitere Hochburg des Prosecco-Anbaus erwartet dich im bereits während der Steinzeit besiedelten Cison di Valmarino (ca. 2.400 Einwohner). Der Ort lag während der Römerzeit an einer wichtigen Transportroute durch die Alpen und wurde später zur Hochburg gegen barbarische Angriffe während der Völkerwanderung. Prächtige Wälder und Naturschutzgebiete unterstreichen die szenische Schönheit. Das Quasi-Wahrzeichen ist heute hingegen ein Hotel. Das Schloss Castelbrando wurde von der Brandolini-Familie sukzessive von einer befestigten mittelalterlichen Verteidigungsanlage in einen edlen Bau mit Renaissanceflügel umgewandelt, bevor es zur touristischen Unterkunft mutierte. Die prächtige Kirche Santa Maria Assunta aus dem 18. Jahrhundert beheimatet hingegen einen eindrucksvollen Altar und bezaubernde Gemälde. Ein kleiner Spaziergang durch die Ortsteile Tovena und Mura mit ihren alten Häusern aus Stein weiß zu bezaubern.

©Bigstock.com/Gimas

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Follina

Wo einst die wichtige Römerstraße Via Claudia Augusta über die Alpen führte, befindet sich heute ein weiterer zentraler Ort des Prosecco-Anbaus. Follina (ca. 3.500 Einwohner) erstreckt sich über hügelige Landschaften mit herrlichen Aussichten. Ein absolutes Muss ist die Zisterzienserabtei Santa Maria Sanavalle di Follina aus dem 12. Jahrhundert. Der romanische Kreuzgang, gepaart mit späteren barocken Details und Kunstwerken, weiß zu begeistern. Weitere kleine Kirchen begleiten deinen Spaziergang durch den Ort, darunter die spätgotische Chiesa di San Clemente oder die leider weitestgehend verfallene Chiesa di San Tomio, deren Kunstwerke und Ausstattung fast vollständig gestohlen wurden. Die Wassermühle Lanificio Paoletti ist hingegen für ihre Wollherstellung überregional bekannt. Unzählige renommierte Marken verwenden die hochwertigen Erzeugnisse für ihre Kollektionen.

Portobuffolé

Im Laufe seiner illustren Geschichte kannte Portobuffolé (ca. 740 Einwohner) viele verschiedene Herren, die allesamt der Ortschaft ihren Stempel aufdrückten. Da wäre beispielsweise die monumentale Kathedrale, die Mitte des 16. Jahrhunderts fertiggestellt wurde und manch einen Schatz hinter der vergleichsweise schlichten Fassade mit ihrer klaren Formensprache verbirgt. Zahlreiche Gemälde zieren die hohe Decke, auch die beiden Seitenaltäre wurden kunstvoll verziert. Portobuffolé ist zudem Heimat prächtiger Villen, wie die Casa Gaia. Eindrucksvoller Fassadenschmuck und charmante Fresken machen das Gebäude zum Pflichtbesuch. Der Torre Comunale aus dem 10. Jahrhundert ist hingegen der einzige der einst sieben Türme, die einst das Ortsbild mitbestimmten.

Provinz Verona

Verona ist nicht nur eines der beliebtesten Touristenziele in ganz Italien, die Welterbe-Stadt beheimatet zudem geradezu magische, faszinierende Sehenswürdigkeiten. Die gleichnamige Provinz verbindet den urbanen Kern mit nicht minder anziehenden Kulturlandschaften mit zahlreichen Schlössern, Kleinstädten und Klöstern sowie sympathisch hügeliger Natur zum Norden hin. Die beiden schönsten Orte der Provinz Verona gestalten sich ähnlich magisch.

©Bigstock.com/yasonya

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Borghetto

Der Ortsteil von Valeggio sul Mincio mit ca. 400 Einwohnern war einst ein Fischerdörfchen, zu beiden Seiten des Flusses Mincio gelegen. Heute zieht das idyllische Kleinod unter der Visconti-Brücke zahlreiche Touristen an, die nicht nur die feine Aussicht von der alten Holzbrücke genießen. Auf einem Hügel über dem Ort thront das Schloss mit seinem etwas unüblichen Turm aus dem 12. Jahrhundert. Die Chiesa di San Marco Evangelista mit ihren neoklassizistischen Elementen, die herrlich mit den romanischen Ursprüngen harmonieren, wird dich bestimmt in ihren Bann ziehen, und verfügt über atemberaubend schöne Fresken aus dem 14. Jahrhundert.

San Giorgio

Unweit des Gardasees befindet sich San Giorgio (ca. 350 Einwohner), eigentlich Teil der Gemeinde Sant’Ambrogio di Valpolicella. Hier erwartet dich die gewaltige Pfarrkirche, deren Wurzeln wohl auf einen langobardischen Kultusort aus dem 7. Jahrhundert zurückgehen. Manche Strukturen, wie die Westfassade und das Ziborium, stammen aus dieser Zeit. Die heutige Pieve di San Giorgio di Valpolicella stammt vornehmlich aus dem 11. Jahrhundert und ist für ihre zahlreichen Fresken bekannt, darunter das aufwändig restaurierte Letzte Abendmahl aus dem 14. bis 15. Jahrhundert. Im benachbarten Museum erwarten dich Funde aus der langen Siedlungsgeschichte, prähistorisch und römisch. Ein Spaziergang über die terrassierten Hügel ist ebenso ein Muss.

Ob Weinbau, monumentale Kirchen oder charmante kleine Gassen: Die schönsten Orte der Provinzen Treviso und Verona leben und atmen den Geist längst vergangener Tage. Wenn du auf den Weinterrassen stehst, fällt der Blick auf die kleinen Ortskerne, gewaltigen Schlösser sowie die vielfältige Natur mit ihren bezaubernden Wander- und Radwegen, die dich von Dorf zu Dorf führen. Ein etwas anderes Venetien erwartet dich bereits!

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