Die schönsten Orte in Forlì-Cesena, Modena, Parma, Piacenza & Reggio Emilia

©Bigstock.com/Maugli-l

©Bigstock.com/Maugli-l

Die große geographische und landschaftliche Vielfalt der Emilia Romagna fasziniert Reisende seit jeher. Große Städte, verschlafene kleine Orte, gewaltige Gebirgszüge, breite Küstenstreifen und immergrüne Hügellandschaften lassen schon mal ins Schwärmen kommen. Wenig überraschend befinden sich hier einige der schönsten Orte Italiens der Vereinigung „I borghi più belli d’Italia“ wieder. Fünf Provinzen – Forlì-Cesena, Modena, Parma, Piacenza und Reggio Emilia – vereinen acht solch magischer Plätze, die dir die Emilia Romagna von einer ganz anderen Seite zeigen und den nächsten Urlaub besonders einzigartig gestalten werden.

 

Provinz Forlì-Cesena

Bis vor nicht allzu langer Zeit war die Provinz Forlì-Cesena im Süden der Emilia Romagna eine der wenigen Provinzen Italiens ohne eigenen schönsten Ort, was sich erst im Sommer 2023 ändern sollte. Jenseits der beiden wichtigsten Städte sowie des magischen Cesenatico direkt an der Küste zeichnet sich dieses Gebiet durch ein wunderschönes Hinterland mit einigen Berggemeinden aus, die definitiv einen Besuch wert sind und eine Entdeckungsreise lohnen.

 

Bagno di Romagna

Hinter den großen Ringmauern verbirgt sich einer der beliebtesten Bade- und Kurorte der Romagna. Natron- und schwefelhaltige Bäder erreichen Temperaturen von 41–45 °C und werden von zahlreichen Thermen sowie Wellnesseinrichtungen als Orte des ganzheitlichen Wohlbefindens genutzt. Doch auch abseits davon erwartet dich in Bagno di Romagna (ca. 5.600 Einwohner) viel Schönes. Die Basilica di Santa Maria Assunta mit ihren sieben Kapellen gilt als Schatztruhe der toskanischen Romagna und geht in ihren Ursprüngen wohl auf das Jahr 861 zurück. Mehr als 70 Wappen zieren den Palazzo del Capitano, einst ein wichtiges Machtzentrum. Etwas außerhalb erwarten dich unter anderem die Quelle von Chiardovo, dessen Wasser bei leichten Magen-Darm-Beschwerden helfen soll, sowie der Hügel Corzano mit seinem alten Schloss, einem Heiligtum und einem von Bronzestatuen begleiteten Saumpfad.

 

Provinz Modena

Ein nahezu über die gesamte Breite der Region gezogener Streifen von 2.690 km² beheimatet die Provinz Modena, zentral gelegen, an die Lombardei und die Toskana angrenzend. Neben der gleichnamigen Landeshauptstadt mit ihrem wunderschönen Welterbe erwartet dich im äußersten Süden ein weiterer der schönsten Orte Italiens mit mittelalterlichem Apennin-Flair.

 

Fiumalbo

Als die Kelten im 4. Jahrhundert v. Chr. durch die Region zogen, hinterließen sie ihre Spuren auch in Fiumalbo (ca. 1.200 Einwohner), wie alte Hütten, sogenannte „casoni“, recht eindrucksvoll unter Beweis stellen. Heute zieren zahlreiche mittelalterliche Gebäude aus Stein das Ortsbild inmitten dichter Wälder. Am Ortseingang begrüßt dich das toskanisch geprägte Oratorio San Rocco mit seinen Fresken. Viele weitere Kirchen dominieren Fiumalbo, darunter das vielfach umgebaute San Michele Arcangelo mit einem vergleichsweise modernen Glockenturm oder San Bartolomeo Apostolo auf dem Hauptplatz, 1592 komplett neu erbaut und mit eindrucksvollen Gemälden ausgestattet.

 

Provinz Parma

Alles Schinken oder doch alles Käse? Denkt man an die Provinz Parma, breiten sich reichlich gedeckte Tafeln voller regionaler Spezialitäten vor dem inneren Auge aus. Die Erzeugnisse und Rezepte dieses Gebietes sind weltbekannt, von der wunderschönen Kunststadt Parma ganz zu schweigen. Und dann wären da noch zwei der schönsten Orte Italiens, die du unbedingt gesehen haben solltest.

 

©Bigstock.com/angelo ferron

©Bigstock.com/angelo ferron

Compiano

Unweit der Verbindungsstraße zwischen Emilia Romagna und Ligurien führen gut gepflasterte Gassen durch das hügelige Compiano (ca. 1.100 Einwohner). Seinen Namen erhielt der Ort von einer alten Burg unbekannten Ursprungs, die bis 1987 bewohnt war und entsprechend gut in Schuss ist. Adelspaläste und Turmhäuser säumen deinen Spaziergang zur zentralen Piazza mit herrlichem Fernblick. Die Kirche San Giovanni Battista, vermutlich langobardischen Ursprungs, glänzt durch besonders schmucke Innenausstattung, wie die Holzskulptur Santo Crocifisso Miracoloso aus dem 15. Jahrhundert. Das imposante alte Rathaus und das Gericht mit der prächtigen Terrasse solltest du dir ebenfalls nicht entgehen lassen.

 

Montechiarugolo

Mit seinen mehr als 11.000 Einwohnern zählt Montechiarugolo zu den größten Gemeinden der Provinz Parma und zu den bevölkerungsreichsten schönsten Orten Italiens. Seinen Ursprung nahm das mittelalterliche Dorf im 10. Jahrhundert, wobei das mächtige Schloss bestimmt zu den interessantesten Plätzen zählt. In seiner heutigen Form wohl im 15. Jahrhundert entstanden, kannst du ringsum sogar noch ältere Verteidigungsanlagen entdecken. Der Palazzo Civico, ein wichtiger Verwaltungs- und Veranstaltungsort, begeistert mit seinen Salons und der Loggia. Unter den vielen Kirchen ragt die Chiesa di San Quintino heraus, die erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach alten romanischen Plänen (die Pfarrkirche wurde erstmals 1230 urkundlich erwähnt) neu errichtet wurde. Mehrere Klöster und Oratorien laden dich zu langen Spaziergängen ein – gewiss einer jener Orte, an denen du locker mehr als nur einen ganzen Tag verbringen kannst.

 

Provinz Piacenza

Die nächste Station unserer großen Rundreise durch die Emilia Romagna führt dich in den äußersten Nordwesten der Region. Piacenza ist für sich bereits eine spannende Stadt, ein versteckter Schatz inmitten großer Metropolen und landschaftlicher Schönheiten. Von der Lombardei, Ligurien und dem Piemont eingerahmt, beheimatet dieses kleine Juwel gleich drei der schönsten Orte Italiens.

 

Bobbio

Wo einst der irische Mönch Columban von Luxeuil 612 eine später von langobardischen Fürsten geförderte Abtei gründete, befindet sich heute der Kern von Bobbio (ca. 3.700 Einwohner). Die eindrucksvollen Gebäude, die gewaltige Basilika mit einem Mosaikfußboden aus dem 12. Jahrhundert in der Krypta sowie die einst mit irischen Manuskripten befüllte Bibliothek der 1803 aufgelösten Abtei San Colombano unterstreichen die einst große religiöse und kulturelle Bedeutung dieses Komplexes. Ein kleiner Abstecher ins Viertel Porta Nuova führt dich auf den charmanten Domplatz mit seinen alten Gebäuden, darunter die Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert und der Bischofspalast ähnlichen Alters, der jedoch etwa 400 Jahre später neu errichtet wurde. Das Wahrzeichen Bobbios ist jedoch die romanische Brücke Ponte Vecchio. Obwohl sie später umgebaut und barock geschmückt wurde, gehen erste Aufzeichnungen sogar bis auf das Jahr 1196 zurück.

 

©Bigstock.com/milosk50

©Bigstock.com/milosk50

Castell‘Arquato

An allen Ecken und Enden von Castell’Arquato (ca. 4.600 Einwohner) spürst du den Geist längst vergangener Tage, gekonnt von den Ziegelhäusern und dem Kopfsteinpflaster der engen Straßen eingefangen. Zu den Hauptattraktionen zählt ohne Frage La Rocca Viscontea, zwischen 1342 und 1349 nach Auftrag der Stadt Piacenza erbaut, eine der wichtigsten Festungsanlagen in ganz Norditalien. Unter anderem von den Visconti und den Sforza bewohnt, kannst du heute immerhin noch einen der ehemals vier Türme bewundern. Die Rocca selbst dient nun vor allem als Veranstaltungsort für die drei großen Ortsfeste. Doch auch die Ortschaft selbst mit ihren kleinen Kirchen und Palästen, wie der mit einer bezaubernden Loggia und einer imposanten Treppe versehene Palazzo del Podestà, solltest du dir nicht entgehen lassen.

 

Vigoleno

Mit seinen knapp 2.500 Einwohnern ist Vigoleno, eigentlich ein Teil von Vernasca, definitiv klein und doch so fein. Das gesamte Dorfleben spielt sich inmitten der großen Burg ab. Wo die Burg endet und der mittelalterliche Ort beginnt, weiß man nie so recht, ist es doch ein Leichtes, sich im Labyrinth an Wegen und Korridoren zu verlieren, von allerlei Renovationen und Erneuerungsarbeiten im 19. Jahrhundert ganz zu schweigen. Diese besondere Mischung erspähst du bereits bei der Anreise. Zu verschiedenen Tageszeiten spiegelt sich das Licht auf der Mauer und sorgt für einzigartige Stimmungen. Mit der romanischen Kirche San Giorgio, dem Oratorio della Beata Vergine delle Grazie mit seiner Sandsteinfassade und der gewaltigen alten Zisterne erwarten dich an nahezu jeder Ecke kleine und große Schätze.

 

Provinz Reggio Emilia

Eine weitere Provinz im Herzen der Emilia Romagna markiert den Abschluss dieser aufregenden Reise. Vom Po im Norden und dem Apenninkamm im Süden umgeben, zählt Reggio Emilia zu den etwas weniger bekannten Highlights der Region. Mehrere kleine Städte und Dörfer, landschaftliche Vielfalt sowie die charmante Hauptstadt Reggio nell’Emilia setzen stilvolle, gerne überraschende Glanzlichter. Außerdem erwartet dich eines der schönsten Dörfer Italiens in der Provinz Reggio Emilia.

 

Gualtieri

Die fruchtbare Landschaft der Poebene mit ihren Flüssen, Wiesen und Feldern umgibt Gualtieri (ca. 6.700 Einwohner), das vor allem für seine Piazza Bentivoglio bekannt ist. Von Kunsthistoriker Cesare Brandi einst als einer der schönsten Plätze Italiens bezeichnet, kommen hier das alte mittelalterliche Dorf und neuere Renaissance-Architektur zusammen. Gleich drei Straßen treffen sich auf der Piazza, der Blick fällt direkt auf drei der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Ortes. Die um 1600 fertiggestellte Kirche Santa Maria della Neve harmoniert prima mit den Säulengängen des Platzes. Die fünf Pyramiden über dem Giebel wurden geraume Zeit später zur strukturellen Verstärkung angebracht. Der Stadtturm mit seiner achteckigen Laterne erfüllt die klassische Formensprache seiner Zeit. Und dann ist da noch der mächtige Palazzo Bentivoglio, dessen Fresken, Gemäldezyklen, Verzierungen und Stuck von unfassbarem Wert sind.

 

Hin und her geht es durch die Emilia Romagna, zu magischen Plätzen, in Richtung Küste, ins Bergland oder auf die fruchtbare Ebene. Die schönsten Orte Italiens der Provinzen Forlì-Cesena, Modena, Parma, Piacenza und Reggio Emilia verarbeiten die mannigfaltige Geschichte der Region und legen echte Schätze frei, die dich bestimmt in ihren Bann ziehen werden. Mit diesen Anregungen wird dein nächster Urlaub definitiv großartig!

Kommentare sind geschlossen.