Die schönsten Orte in Bologna, Ravenna & Rimini

©Bigstock.com/Claudio Caridi

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Mehrere große Städte und zahlreiche Dörfer, dazu unheimlich viel Geschichte, Kultur und feine Küche unterstreichen das Besondere der Emilia Romagna. Viele Jahrhunderte lang bestand sie aus zwei unterschiedlichen Regionen. Die Emilia, der Nordteil der heutigen politischen Region, erhielt seinen Namen von der Römerstraße Via Aemilia und tauchte bereits im 2. Jahrhundert als offizielle Bezeichnung auf, während die östliche Romagna in langobardischer Zeit entstand und das damals noch byzantinische Hoheitsgebiet rund um Ravenna bezeichnete. Die kulturelle und landschaftliche Vielfalt schlägt sich natürlich auch auf die schönsten Orte Italiens der Vereinigung „I borghi più belli d’Italia“ nieder. In der Metropolitanstadt Bologna sowie in den Provinzen Ravenna und Rimini erwarten dich gleich acht solcher magischer Plätze.

 

Metropolitanstadt Bologna

Als Nachfolger der gleichnamigen Provinz gegründet, beherbergt die Metropolitanstadt Bologna natürlich die gleichnamige Hauptstadt der Emilia Romagna. Für viele ist sie synonym mit italienischer Küche, aber auch mit Kunst und Kultur. Seit 2021 hat die Stadt mit den Arkadengängen sogar eine eigene UNESCO-Weltkulturerbestätte. Doch auch das Umland hat manch eine Schönheit zu bieten. So erwartet dich einer der schönsten Orte Italiens in der Metropolitanstadt Bologna, weit über die Landesgrenzen für stattliche Architektur und faszinierende Künste bekannt.

 

Dozza

Bunte Malereien zieren die Mauern und Fassaden in und rund um Dozza (ca. 6.500 Einwohner). Es sind die Spuren der Biennale del Muro Dipinto. Bei dieser alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung versehen in- und ausländische Künstler die Stadt mit ihren dauerhaften Malereien und Fresken, die klassische Motive ebenso ins Visier nehmen wie moderne, gerne etwas groteske Ideen. Wenn du heute durch Dozza spazierst, fühlst du dich wie in einem gewaltigen Freilichtmuseum. Die alten Kirchen und Gebäude, die vornehmlich ab dem 12. Jahrhundert entstanden, unterstützen diesen Eindruck. Großes Highlight ist ohne Frage die Rocca Sforzesca, die hoch über dem Ort thront. In späteren Jahren von einer Festung zu einem noblen Palast umgebaut, reicht der Fernblick bei schönem Wetter sogar bis Imola.

 

Provinz Ravenna

Wo bereits im frühen 5. Jahrhundert der weströmische Kaiser seinen Sitz bis zum Untergang des Reichs hatte, erstreckt sich heute eine beliebtesten Kunststädte des Landes. Weite Teile Ravennas sind heute UNESCO-Welterbestätte, begleitet von einer schier unüberschaubaren Fülle an weiteren prächtigen Orten in der umliegenden Provinz Ravenna. Auch ihre beiden schönsten Orte können sich mehr als sehen lassen.

 

Bagnara di Romagna

Inmitten alter Sumpfgebiete erhebt sich eines der besterhaltenen Beispiele eines Castrums in der gesamten Emilia Romagna. Bagnara di Romagna (ca. 2.400 Einwohner) war wohl bereits Mitte des 9. Jahrhunderts besiedelt. 1222 in einer Schlacht zwischen Bologna/Faenza und Imola vernichtet, wurde Bagnara an der Stelle eines alten Bethauses neu erbaut. Zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert kamen die Visconti an die Macht und bauten die Ort zu einer gewaltigen Verteidigungsanlage – einem Militärlager oder „Castrum“ – aus. Gewaltige Mauerwerke schützen Bagnara di Romagna nach wie vor. In der alten Burg, einer weiteren Rocca Sforzesca, erwartet dich ein prächtiges Museum mit Exponaten von der Bronzezeit bis zum Mittelalter.

 

Brisighella

Drei gewaltige Felsen, die sogenannten „Tre Colli“, dominieren das Landschaftsbild von Brisighella (ca. 7.100 Einwohner). Schon von weitem leuchten dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten dieser Ortschaft auf besagten Erhebungen entgegen. Der 1290 erbaute, 1548 wiedererrichtete und seither vielfach renovierte Glockenturm, die imposante Festungsanlage mit einem dem Landleben gewidmeten Museum sowie das Heiligtum von Monticino mit einem Bildnis der Maria mit Kind aus Terracotta „begrüßen“ dich auf deinem Weg nach Brisighella. Im Herzen des Ortes musst du unbedingt die Piazza Marconi besuchen. Neben dem eindrucksvollen Rathaus, dem Palazzo Maghinardo, führt die auch „Eselstraße“ genannte, überdachte Via del Borgo etwas erhöht durch Brisighella. Eine Straßenseite ist mit kleinen Eingängen zu den alten, immer noch bewohnten Häusern versehen, die andere gibt durch ihre Torbogen-artigen Konstruktionen den Blick auf das Ortsleben unter dir frei.

 

©Bigstock.com/ermess

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Provinz Rimini

Abschließend zieht es uns an den Strand. Jahr für Jahr lockt die Provinz Rimini unzählige Gäste aus aller Welt an, die hier ihren Urlaub verbringen, wie auch viele Italiener, die gerade im Ferragosto den ellenlangen Küstenstreifen besiedeln. Das Hinterland wird dabei viel zu oft übersehen und ist Heimat manch eines großen Schatzes. Gleich fünf der schönsten Orte Italiens erwarten dich in der Provinz Rimini.

Montefiore Conca

Rund um Rimini begibst du dich immer wieder auf die Spuren alter Adelsgeschlechter. So auch in Montefiore Conca (ca. 2.200 Einwohner), das viele Herren kannte, jedoch heute immer noch den Glanz der Malatesta-Zeit zu transportieren vermag. Das gilt vor allem für die Festungsanlage, welche die noble Familie einst als Ferienresidenz nutzte, wo Kaiser und Päpste empfangen wurden. Zudem erwarten dich mehrere prächtige Kirchen, wie San Paolo, Madonna di Bonora und Ospedale della Misericordia, allesamt reich ausgestattet mit Fresken und Gemälden. Die herrliche Natur ringsum lädt zu kleinen Wanderungen und Spaziergängen ein.

 

Montegridolfo

Ein wunderschöner mittelalterlicher Ortskern mit gut erhaltenen Stadtmauern zieht dich geradezu magisch an: Auch Montegridolfo (ca. 1.000 Einwohner) konnte sich seine Ursprünglichkeit behalten, und das, obwohl der Ort mehrmals schwer verwüstet wurde. Dennoch wurde Montegridolfo gerade während der Malatesta-Ära immer wieder aufgebaut, seine Verteidigungsanlagen wiederholt verstärkt. Die alte Festungsanlage wurde liebevoll restauriert und fungiert heute, wie weite Teile der Ortschaft, als eine Art gewaltiges Freilichtmuseum. Die kleine Chiesa di San Rocco solltest du unbedingt auf dem Plan haben. Vom gotisch inspirierten Portal bis zu den zahlreichen Fresken erwartet dich Atemberaubendes.

 

San Giovanni in Marignano

Die sogenannte „Kornkammer der Malatesta“ wird vom Fluss Ventena durchzogen, um den sich zahlreiche bewirtschaftete Felder und Weinberge reihen. San Giovanni in Marignano (ca. 9.400 Einwohner) begeistert aber nicht nur landschaftlich, wobei der Kontrast mit dem Industrie- und Dienstleistungsgebiet in der Ebene durchaus spektakulär anmutet. Eine Fülle an kleinen Kirchen erwartet dich in und rund um die befestigte Ortschaft San Giovanni in Marignano. Santa Maria in Pietrafitta mit den Überresten einer karolingischen Balustrade, das mit einem prächtigen Hochaltar ausgestattete San Pietro sowie das auf antiken Überresten ruhende Santa Lucia erwarten dich. In jüngerer Vergangenheit wurde die alte Verteidigungsanlage umfassend renoviert und begrüßt dich nunmehr mit weiteren Einblicken in die Malatesta-Zeit.

 

San Leo

In Dante Aligheris Göttlicher Komödie fand einer der schönsten Orte Italiens Erwähnung: Die Geschichte von San Leo (ca. 2.800 Einwohner) lässt sich wohl bis auf ein römisches Militärlager im 3. Jahrhundert vor Christus zurückverfolgen. Im Gegensatz zu andere Ortschaften in der Provinz Rimini blieben die Malatesta außen vor. Bis zu ihrem Aussterben im frühen 16. Jahrhundert leiteten die Montefeltro die Geschicke San Leos. Ihre Handschrift siehst du beispielsweise anhand der Festung San Leo, hoch über der Altstadt auf dreieckigem Grundriss thronend. Auch das Zentrum behielt sich seine ursprüngliche Magie mit unzähligen kleinen Palazzi und spektakulären Kirchen – die romanische Basilika La Pieve sowie die Kathedrale San Leone aus gelbem Sandstein.

 

©Bigstock.com/Luca Lorenzelli

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Verucchio

Urzeitliche Spuren der Villanovakultur (12–9. Jahrhundert vor Christus) und der Etrusker, reiche Bernsteinfunde und Geburtsort von Malatesta da Verucchio, der eine ganze Dynastie begründete: Verucchio (ca. 10.000 Einwohner) ist ohne Frage ein geschichtsträchtiger Ort. Malatestas Heimat, die Rocca Malatestiana, zählt zu den größten Festungen der Familie und wurde durch seine Nachfolger erweitert. In der romantisch-gotischen Pfarrkirche San Marino, um 990 erbaut, wird Verucchios Geschichte greifbar. Auch das älteste Franziskaner-Kloster der Romagna, das archäologische Museum und der mächtige Glockenturm aus dem 15. Jahrhundert sind mehr als sehenswert.

 

Diese schönsten Orte der Provinzen Ravenna und Rimini sowie der Metropolitanstadt Bologna verbinden mittelalterlichen Charme mit militärischer Macht und prächtiger Kunst. Verbunden mit herrlichen kulinarischen Genüssen und traumhaften Landschaften für Wanderer und Radfahrer weiß die Emilia Romagna auch abseits der großen touristischen Hotspots zu überzeugen. Entdecke eine etwas andere Seite dieser wunderschönen Region in deinem nächsten Urlaub!

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