Die schönsten Orte in Como, Lecco, Mailand & Pavia

©Bigstock.com/stevanzz

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Stolze elf Provinzen bilden die Lombardei mit ihrer überaus vielfältigen Landschaft, mit kleinen Bergdörfern und großen Weltstädten. Im Norden und Westen der Region kommen diese teils sehr unterschiedlichen Welten zusammen. Hier finden sich einige der bevölkerungsreichsten Fleckchen Italiens, aber auch spärlich besiedelte Landstriche von ausgesuchter Schönheit. Die Vereinigung „I borghi più belli d’Italia“ widmet sich den schönsten Orten des Landes. In den Provinzen Como, Lecco und Pavia sowie in der Metropolitanstadt Mailand gibt es insgesamt sieben solcher Orte, die viel mehr als nur Geheimtipps sind.

 

Provinz Como

Rund um die wunderschöne gleichnamige Kunststadt und Provinzhauptstadt im Nordwesten der Lombardei warten zahlreiche prächtige Fleckchen Land. Die an die Schweiz angrenzende Provinz Como mit dem geradezu magischen Comer See ist zudem Heimat eines der schönsten Orte Italiens, der lange Zeit sogar eine komplett eigenständige Gemeinde darstellte.

 

Tremezzo

Gleich zweimal wurde Tremezzo mit anderen Gemeinden zusammengelegt – 1928 mit Lenno und Mezzegra, nur um 1947 wieder aufgelöst zu werden, 2014 schließlich mit Lenno, Mezzegra und Ossuccio, um seither Tremezzina zu bilden. Allerdings zählt der einst bereits von den Römern besiedelte Ort für sich zur Vereinigung der besonders schönen Fleckchen Italiens. Alleine schon die herrliche Lage am Comer See mit packender Aussicht unterstreicht diese Zugehörigkeit. Zu den bekanntesten Bauwerken der einst eigenständigen Ortschaft mit etwa 1.200 Einwohnern zählt sicherlich die Ende des 17. Jahrhunderts erbaute Villa Carlotta. Sie beheimatet mittlerweile ein Museum mit großer Skulpturensammlung sowie einen geradezu bezaubernden italienischen Park. Viele weitere Villen führen dich durch die Straßen sowie entlang der bezaubernden Seepromenade. Ein Abstecher in die Pfarrkirche San Lorenzo sollte ebenso unbedingt auf dem Programm stehen.

 

Provinz Lecco

Klein, aber definitiv oho: Erst 1992 wurde die Provinz Lecco aus der Provinz Como ausgegliedert. Mit einer Fläche von 816 km² zählt sie zu den kleinsten Provinzen der Lombardei, hat aber zahlreiche versteckte Schätze rund um die gleichnamige Hauptstadt zu bieten. Mehrere Gebirgsketten sowie das Ostufer des Comer Sees setzen kleine Glanzlichter. Und dann ist da noch einer der schönsten Orte Italiens …

 

Bellano

Bellano mit seinen ca. 3.400 Einwohnern gilt gemeinhin als „Stadt der Künstler“. Zahlreiche Autoren und Maler wurden hier geboren und/oder wirkten hier. Den berühmten Söhnen Tommaso Grossi und Sigismondo Boldoni wurden sogar eigene Denkmäler erbaut. Während die Geschichte des Orts eng mit der Römerzeit verbunden ist, liegen die Ursprünge der vermutlich bekanntesten Sehenswürdigkeit etwa 15 Millionen Jahre in der Vergangenheit. Schmale Gänge und Brücken führen durch die engen, schier endlos in den Himmel wachsenden Felslandschaften der Orrido-Klamm. Die gotische Kirche Santi Nazario e Celso weist eine besonders eindrucksvolle, teils gestreifte gotische Fassade auf.

 

Metropolitanstadt Mailand

Rund um Mailand, Italiens zweitgrößte Stadt und zugleich eine der prächtigsten Kunststädte des Landes, breitet sich die gleichnamige Metropolitanstadt aus. Obwohl sie in den letzten Jahren durch Gründung weiterer Provinzen und anderer Umverteilungen 60 Gemeinden verlor, wohnen hier immer noch weit über drei Millionen Personen. Neben gewaltigen urbanen Zentren und sympathischen Vororten erwarten dich zwei der schönsten Orte Italiens in der Metropolitanstadt Mailand.

 

©Bigstock.com/Claudiogiovanni

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Cassinetta di Lugagnano

Diese für die Poebene typische Gemeinde mit etwa 1.900 Einwohnern besteht eigentlich aus den beiden Ortskernen Cassinetta und Lugagnano, auf gegenüberliegende Uferseiten des Flusses Naviglio Grande verteilt. Mehrere eindrucksvolle Villen dominieren das Ortsbild, nicht nur am Ufer. Viele von ihnen gehörten einst wohlhabenden Mailänder Familien, die hier ihre Sommerfrische verbrachten, die rauschende Feste feierten und gewaltige Empfänge abhielten. Die neoklassizistische Villa Trivulzio mit einer großen Parkanlage, die etwas versteckte Villa Cattaneo Krentzlin mit ihrer fensterreichen Fassade sowie die stattliche Villa Visconti zählen zu den Highlights des Ortes. Im Oratorio di San Giuseppe erlebst du hingegen den italienischen Rokoko-Stil hautnah.

 

Morimondo

Ein gewaltiges ehemaliges Zisterzienserkloster unweit des Flusses Ticino zählt zu den Hauptattraktionen des Ortes. Die Abbazia di Morimondo war mehr als 650 Jahre lang Heimat von zwischenzeitlich über 50 Mönchen, wurde allerdings aufgrund Auseinandersetzungen zwischen Mailand und Pavia im Mittelalter wiederholt zerstört. Heute beheimatet das Kloster unter anderem zwei Museen. Eines widmet sich dem alten Abbazia-Komplex, ein anderes den Gemälden und Cartoons des Art-Nouveau-Künstlers Angelo Comolli. Etwas außerhalb der Klosterwände liegt die Chiesa di San Bernardo. Die heute in Privatbesitz befindliche und somit entweihte Kirche war einst das Gotteshaus der örtlichen Bevölkerung. Rund um Morimondo erwarten dich zahlreiche Rad- und Wanderwege, die durch Naturparks und bis in die großen Städte der Lombardei führen.

 

Provinz Pavia

Zu guter Letzt steht die Provinz Pavia im Südwesten der Region auf dem Plan. Neben der gleichnamigen Kunststadt, die nicht zuletzt ob ihrer packenden, wechselhaften Geschichte hinreichend bekannt ist, erwartet dich hier unter anderem eines der größten Weingebiete Italiens, das für seinen Pinot Nero bekannte Oltrepò Pavese. Und dann wären da noch drei überaus schöne Ortschaften, die es zu sehen und zu erleben lohnt.

 

Fortunago

Dieser auf einer Anhöhe gelegene Ort mit etwa 420 Einwohnern diente als Schauplatz für diverse italienische Kinofilme. Ein sympathischer, mittelalterlich angehauchter Ortskern mit allerlei Steinfassaden erwartet dich. Von der einstigen Festung überlebten lediglich ein gewaltiger Turm sowie wenige Mauerresten. Die Pfarrkirche und das Oratorium sind hingegen deutlich jüngeren Datums. Im Inneren der Chiesa di San Giorgio erwartet dich ein sehenswerter Triptychon auf Holz sowie ein ähnlich bezauberndes Fresko. Schier endlose Spazier- und Wanderwege über Weinberge und Blumenwiesen erwarten dich ringsum.

 

Varzi

Die Geschichte Varzis (ca. 3.200 Einwohner) ist eng mit der italienischen Adelsfamilie Malaspina verbunden. Ab Mitte des 10. Jahrhunderts besaßen die verschiedenen Linien langobardischen Ursprungs zahlreiche Lehen und Gebiete im Norden Italiens. In Varzi gehörte ihnen einst ein stattliches Schloss, das sich mittlerweile im Besitz der Kommune befindet und nach wie vor das Ortsbild dominiert. Die ältesten erhaltenen Strukturen entstanden um 1200 und wurden umfassend restauriert. Ausgewählte Flügel kannst du bei geführten Touren besichtigen. Auch der Hexenturm aus dem 13. Jahrhundert, der einst als Gefängnis diente, soll demnächst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die alte Kapuzinerkirche aus dem 12. Jahrhundert mit alten Fresken wirkt von außen vielleicht unscheinbar, verbirgt jedoch eines der schönsten romanischen Gotteshäuser der Region.

 

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Zavattarello

Im Herzen des Weinbaugebietes erwartet dich dieser schöne Ort mit etwa 1.100 Einwohnern. Auch Zavattarello ist vor allem für ein eindrucksvolles Schloss bekannt. Das Castello Dal Verme, einstige Heimat der Kriegsschule des Söldnerführers Jacopo Dal Verme, ist ein imposanter Steinbau mit mehr als 40 Zimmern, der hoch über der Ortschaft thront. Der Schlosspark ringsum wurde mittlerweile zum Naturschutzgebiet erklärt. Am Hauptplatz Zavattarellos erwartet dich hingegen das charmante Oratorio di San Rocco mit einem beeindruckenden Holzaltar aus dem 15. Jahrhundert. Die ursprünglich romanische Pfarrkirche San Paolo erhielt in späteren Jahrhunderten zwar einen barocken Anstrich, will aber ebenso besucht werden.

 

Vier Provinzen, sieben schöne Orte und ganz viel Naturgenuss: Rund um Como, Lecco, Mailand und Pavia erwarten dich besonders charmante Plätze mit spannender Geschichte, magischen Sehenswürdigkeiten und anziehender Landschaft. Ob auf langer Radtour, bei einer ausgedehnten Wanderung oder einfach nur ein kleiner Spaziergang durch die alten Ortskerne mit bezaubernder Architektur: Die schönsten Orte in den Provinzen Como, Lecco und Pavia sowie in der Metropolitanstadt Mailand geben deinem nächsten Urlaub in der Lombardei das gewisse Etwas.

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