Die Top 10 Sehenswürdigkeiten der Basilikata

Italiens „Rist“, die Region Basilikata, ist ein geographisches Wunderwerk. Trotz seiner Südlage sind 47 % der Fläche von Bergland bedeckt und beinahe nochmals so viel von hügeligem Terrain. Zwar sind die Küstenstreifen nur schmal, grenzen dafür an gleich drei verschiedene Meere – die Adria, das Tyrrhenische und das Ionische Meer. Mit Besiedlungen, die sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen lassen, kommen auch die Geschichte-Fans unter euch auf ihre Kosten. ZAINOO präsentiert die 10 besten Sehenswürdigkeiten der Basilikata:

Castello di Melfi, Basilikata

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Castello di Melfi

Vielleicht die wichtigste mittelalterliche Festung Süditaliens ist das Castello di Melfi, vermutlich im 11. Jahrhundert von den Normannen erobert. Melfi, damals noch Hauptstadt Apuliens, und seine Burg waren unter anderem Schauplatz von fünf päpstlichen Konzilen und weiteren Synoden. Zwar veränderte sich die Architektur mit seinen wechselnden Besitzern – unter anderem die Staufer und das Haus Anjou –, die mittelalterlichen Grundstruktur mit gleich zehn Türmen und vier Zugängen, von denen heute leider nur mehr einer nutzbar ist, blieb jedoch gleich. An besagtem Zugang befindet sich ein Portal, das auf das achte Jahrhundert datiert wurde.

Metaponto, Basilikata

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Metaponto

Die malerische Strandpromenade am Ionischen Meer macht Metaponto heute zu einem beliebten Ausflugsort, doch sein größter Anziehungspunkt befindet sich ein paar Kilometer weiter landeinwärts in den Ruinen der ehemaligen griechischen Siedlung Metapont. Gemäß Sage wurde sie einst vom Erschaffer des Trojanischen Pferdes und Begründer Pisas, Epeios, gegründet. Noch heute sind beispielsweise die Überreste eines der Göttin Hera geweihten Tempels sichtbar. Diverse Fundstücke sowie Relikte aus der prähistorischen Zeit findest du im Museo Archeologico Nazionale di Metaponto.

Craco, Basilikata

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Craco

Wenn du dich dem Dorf in den Hügeln des Golfs von Taranto näherst, glaubst du, die Zeit wäre stehengeblieben. Tatsächlich ist das alte Craco heute eine Geisterstadt, bedingt durch Erdrutsche, die zahlreiche Gebäude beschädigten. Umso spannender ist es, einen Rundgang durch das typische alte Bergdorf zu wagen mit seinen Häusern, die aussehen, als wären sie in den Stein geschlagen worden. Vermutlich entstand die Siedlung um 540 und wurde von Griechen besiedelt, die von Metaponto aus ins Landesinnere gezogen waren. Craco ist heute ein besonders beliebter Schauplatz der italienischen Filmindustrie.

Christus von Maratea, Basilikata

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Christus von Maratea

Im Jahr 1806 wurde die befestigte Zitadelle auf dem Gipfel des San Biagio, wo sich die Ruinen des antiken Marateas befinden, von 4.500 französischen Soldaten angegriffen. Ursprünglich sollte ein eisernes Gipfelkreuz diesem Ereignis gedenken, musste sich jedoch mehreren Blitzeinschlägen beugen. Schließlich errichtete der Geschäftsmann Stefano Rivetti die drittgrößte Christus-Statue Europas und fünftgrößte der Welt aus klassischem Carrara-Marmor. Der Christus von Maratea ist in seiner Darstellung untypisch, da er kurze Haare und kaum Bartwuchs hat. Durch seine leichte Beugung nach vorne wirkt es, als würde die 21 Meter hohe Statue mit einer Armspannweite von 19 Metern und einem Gewicht von ca. 400 Tonnen das Meer beobachten.

 

Sassi di Matera, Basilikata

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Sassi di Matera

Chronisten des Mittelalters bezeichneten sie einst als „Spiegel des gestirnten Himmels“, für den italienischen Schriftsteller Carlo Levi gleichen sie Dantes Darstellung der Hölle; die UNESCO wiederrum ernannte sie zum Weltkulturerbe: Wenn du vor den Sassi di Matera stehst, verstehst du all das. Die legendären Höhlensiedlungen, die sich in die Sasso Caveoso und die später errichteten Sasso Barisano unterteilen, befinden sich in der Altstadt Materas und zählen zu den ältesten menschlichen Siedlungen Italiens. In Kalkstein geschlagen, waren sie Ausgrabungen zufolge bereits um 7000 vor Christus bewohnt!

Castello Tramontano in Matera, Basilikata

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Castello Tramontano in Matera

Wenn du schon im wunderschönen Matera bist, solltest du neben den Sassi auch einen Abstecher in das Castello Tramontano machen. Das Kastell am Lapillo-Hügel wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts unter der Ägide von Gian Carlo Tramontano, dem Graenf von Matera, außerhalb der Stadtmauern hoch über der Altstadt errichtet; nicht etwa zum Schutz, nein, er wollte die Stadt auf diese Weise besser kontrollieren können. Wenig verwunderlich wurde Tramontano 1514 auf offener Straße ermordet. Somit blieb der Bau – es waren noch einige weitere Türme geplant – unvollendet. Im Zuge von Ausgrabungsarbeiten wurden am Standort des Kastells unter anderem große unterirdische Wasserspeicher gefunden.

Chiesa di San Michele Arcangelo in Potenza, Basilikata

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Chiesa di San Michele Arcangelo in Potenza

Auch wenn es die Fassade des heutigen Gebäudes in Potenza, der Hauptstadt der Region Basilikata, nicht vermuten lässt, so datierten die Ursprünge der Chiesa di San Michele Arcangelo, einer dem Erzengel Michael geweihten Kirche, bis ans Ende des fünften Jahrhunderts zurück. Darauf lässt ein unter dem Kirchenboden gefundenes Mosaik schließen. Das heutige Gebäude entstand vermutlich im späten 11. Jahrhundert und zeichnet sich durch sein fantastisches Renaissance-Interieur aus, das selbst Bombenangriffe und Erdbeben überdauerte. Passenderweise trägt eines der ausgestellten Gemälde den Namen „Madonna del Terremoto“, die „Mutter Maria des Erdbebens“.

 

Pietrapertosa, Basilikata

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Pietrapertosa

Wörtlich übersetzt, bedeutet der Ortsname Pietrapertosa „gelöcherter Stein“ und stammt von einem großen durchlöcherten Felsen, der sich oberhalb der Ortschaft in den Lukanischen Dolomiten befindet. Pietrapertosa wurde bereits im 8. Jahrhundert vor Christus von den Pelasgern, einer der ältesten Bevölkerungen Griechenlands, besiedelt, und weist zahlreiche Zeugnisse seiner bewegten Geschichte auf. Eine Vielzahl von Kirchen bereichert diesen Ort, darunter das auf den Ruinen einer römischen Festung erbaute Kloster von San Francesco oder die San-Giacomo-Kirche mit Fresken aus dem 14.-16. Jahrhundert.

Castello di Valsinni, Basilikata

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Castello di Valsinni

Eine der berühmtesten Renaissance-Dichterin des Jahres lebte einst im Schloss von Valsinni. Isabella Morra wurde in Favale, so der ehemalige Name des Dorfes, geboren. Ihre Gedichte erschienen erst sechs Jahre nachdem sie von ihren Brüdern ermordet wurde, die sie einer Affäre mit ihrem Lehrmeister – auch dieser musste hopsgehen – bezichtigten. Das Schloss steht heute noch und wurde vermutlich im 11. Jahrhundert auf Ruinen einer lombardischen Festung erbaut. Seine exponierte Lage auf einem Hügel mit dem alten Hauptgebäude und den eindrucksvollen befestigten Wänden macht das Castello weit über die Ortsgrenzen hinaus zu einem Blickfang.

Il Volo dell´Angelo, Basilikata

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Il Volo dell‘Angelo

Wie wäre es, wenn du die wunderschöne Basilikata auf einem ca. 1,4 Kilometer langen Kabel bei bis zu 100 km/h aus der Vogelperspektive erkunden könntest? Zwischen den beiden Ortschaften Pietrapertosa und Castelmezzano operiert Il Volo dell’Angelo, der „Flug der Engel“. Mittels Sicherheitsgeschirr wirst du an das Stahlseil gehängt und rast hoch über der Erde von Ortschaft zu Ortschaft auf einer der beiden Strecken, die per Shuttledienst miteinander verbunden sind. Ganz wichtig: Bei dieser Höhe und Geschwindigkeit solltest du gute Nerven haben und schwindelfrei sein. Belohnt wirst du mit einem einzigartigen Nervenkitzel und dem vielleicht besten Ausblick, den man sich vorstellen kann.

Mit seiner historischen Pracht, prähistorischen Siedlung, landschaftlichen Vielfalt und so manchem kleinen Adrenalinkick will die Region Basilikata, stiefmütterliches Dasein hin oder her, in einem Urlaub ausgiebig besucht und betourt werden. Auf ZAINOO findest du viele weitere Tipps, Vorschläge und Touren für deinen nächsten Italienurlaub.

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