Castelvecchio

Burg

Reiterstatue von Cangrande I.

Castelvecchio

Festungsanlage der Skaliger

Das große mittelalterliche Backsteinkastell der Skaliger wurde 1354 von Cangrande II. erbaut und gehört heute zu den bedeutendsten Kunststätten Europas. Eine Zinnen bestückte Umfassungsmauer umschließt die Festung und seine 6 Türme. Im Mittelalter schützte ein zusätzlicher Burggraben die Außenmauer. Entgegen allen Vermutungen wurde die Festung jedoch nicht gegen Feinde von außen gebaut, sondern das verhasste Herrschergeschlecht der Skaliger suchte hier Schutz vor der eigenen Bevölkerung. Der Stadtpalast an der Piazza dei Signori wurde aufgegeben und die Adelsfamilie zog ins Castelvecchio. Ironischerweise wurde diese nach Innen gerichtete Festung schließlich doch von außen eingenommen, als die Mailänder Visconti der Herrschaft der Skaliger ein Ende setzten.

Nach den Skaligern nutzten Venezianer, Franzosen und Österreicher die Festung bevor sie 1923 restauriert und seit 1925 als Museum eröffnet wurde.

Das Museo di Castelvecchio

Über den Innenhof erreicht man den Wohnpalast der Skaliger, in dem sich heute das Museo Civico d’Arte befindet. Im Museum befindet sich eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Europas. Im Saal 1 verdient der Sarkophag des heiligen Sergius und Bacchus aus dem Jahr 1179 besondere Aufmerksamkeit. Weitere Highlights in den nächsten Sälen sind das Kinderbildnis von Francesco Caroto (1480-1555), eines der wohl berühmtesten Gemälde des Museums, und der Flügelaltar von Turone dei Maxio (1356-1387).

Zahlreiche Gemälde der Veroneser und Venezianischen Schule finden sich in Saal 14. Darunter Bilder von Stefano di Verona („Jungfrau mit dem Knaben“), Pisanello („Madonna mit der Wachtel“), Jacobo Bellini („Madonna der Demut) und Andrea Mantega („Die heilige Familie mit der heiligen Julia“). Beeindruckend auch die Original Reiterstatue vom Grab des Cangrande I. aus den Skaligergräbern.

Aufgrund der Fülle der Exponate sollte man sich hier durchaus einige Stunden Zeit nehmen um das Museum und die Festung ordentlich besichtigen zu können. Künstlerisch weniger interessierte können sich trotzdem gut im Innenhof der Festung bewegen und sich einen Eindruck von der ehemaligen Imposanz der Festung verschaffen.

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